„Library of Things“: Was Bibliotheken jenseits von Büchern ausleihen

Ein großes, schwarzes Regal gefüllt mit Büchern, Zeitschriften, Schallplatten, Spielzeug und verschiedenen Gegenständen, das eine Mischung aus traditioneller Bibliothek und persönlicher Sammlung darstellt. Symbolbild für eine Library of Things (Bibliothek der Dinge).

Autorin: Tamara Clauß


Was wäre, wenn die Bibliothek, in die Du jeden Monat gehst, nicht nur Bücher und Filme, sondern auch Akkuschrauber, Nähmaschinen oder ein Raclette-Set verleiht? Es wäre eine „Library of Things“ – eine Schatzkammer für den Alltag, die Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Ressourcenschonung in den Vordergrund rückt. Viele moderne Bibliotheken erfinden sich neu: Sie bieten weit mehr als nur gedrucktes Wort. 

In diesem Beitrag nehme ich Dich mit in die Welt der „Dinge-Bibliotheken“: Erfahre, was dieses Konzept bedeutet und dass es nicht nur zeitgemäß, sondern auch sinnvoll ist; was Du davon hast; und was es für die Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität bringt, wenn Bibliotheken zu Orten des Teilens und der Innovation werden.  

Inhaltsverzeichnis
Library of Things: Mehr als nur Bücher – wie Bibliotheken Nachhaltigkeit neu definieren
Hintergrund und Entstehung
Beispiele aus der Praxis – This is where the magic happens
Vorteile der Library of Things für die Gesellschaft und den Einzelnen
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Fazit: Teilen ist das neue Haben

Ein großes, schwarzes Regal gefüllt mit Büchern, Zeitschriften, Schallplatten, Spielzeug und verschiedenen Gegenständen, das eine Mischung aus traditioneller Bibliothek und persönlicher Sammlung darstellt. Symbolbild für eine Library of Things (Bibliothek der Dinge).
JayMantri / Pixabay

Library of Things: Mehr als nur Bücher – wie Bibliotheken Nachhaltigkeit neu definieren

Bibliotheken befinden sich im Wandel und erfinden sich stetig neu. Einst vor allem stille Lesesäle, sind sie heute nicht zuletzt ein Ort der Gemeinschaft und des Miteinanders. Eine „Library of Things“ steht dabei für mehr als nur das Ausleihen von Dingen. Sie steht für den Zeitgeist. Der gesellschaftliche Fokus rückt immer stärker auf Aspekte wie Nachhaltigkeit, gemeinschaftliches Handeln und Ressourcenschonung. Egal ob Werkzeugkasten, Kuchenform oder Wanderrucksack – leihen statt kaufen liegt voll im Trend, und das spiegelt sich in unserem Konsumverhalten wider.

Der Grund dafür ist weit mehr als bloße Bequemlichkeit. Eine „Library of Things“ schont Geldbeutel und Umwelt und fördert sozialen Austausch. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Konzept? Was kann man dort entdecken, und welche Herausforderungen müssen gemeistert werden, damit alle profitieren können? Das und noch mehr erfährst Du in diesem Artikel.

Hintergrund und Entstehung

Die Idee der „Library of Things” ist eine Verschmelzung von zwei gesellschaftlichen Bewegungen: der sogenannten Sharing Economy und dem Streben nach mehr Nachhaltigkeit. Als „Sharing Economy“, auch „Shared Economy“ oder „Shareconomy“, bezeichnet man eine Wirtschaftsform, in der besonderer Wert auf das kollektive Verwenden von Ressourcen gelegt wird, während der individuelle Besitz in den Hintergrund tritt. Wieso sollte man Dinge kaufen, die man nur wenig nutzt? Warum nicht stattdessen teilen? Konsumverhalten wird so nachhaltig verändert.

Dieses Prinzip gilt auch für Bibliotheken der Dinge. Statt die Bohrmaschine, den Metalldetektor oder die Gitarre teuer zu kaufen und dann nach kurzer Nutzung verstauben zu lassen, können sie hier einfach ausgeliehen werden. Der Aspekt des Teilens wird also über den individuellen Besitz gestellt. Der Umweltvorteil liegt hier klar auf der Hand.

Du glaubst, diese so einfache wie geniale Idee wäre eine moderne Erfindung? Weit gefehlt! Bereits in den 1970er Jahren entstanden in Deutschland sogenannte Leih-Läden[1], in denen vor allem Kinderspielzeug geliehen statt gekauft werden konnte. Die erste echte „Library of Things“ eröffnete 1979 in der Stadt Berkeley in Kalifornien.[2] Diese hieß aber noch nicht so – der Begriff wurde geprägt von einer gesellschaftlichen Bewegung in London im Jahre 2014, die sich von der ein Jahr zuvor eröffneten Toronto Tool Library inspirieren ließ.[3]

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts begann dann der große Vormarsch der Dinge-Bibliotheken auch in Deutschland. 2016 eröffnete die erste in Berlin, mittlerweile gibt es bundesweit über 150.[4]

Beispiele aus der Praxis – This is where the magic happens

Die Idee der „Library of Things“ hat in Deutschland längst Fuß gefasst und wird immer mehr zu einem festen Bestandteil öffentlicher, aber auch wissenschaftlicher Bibliotheken. Viele deutsche Bibliotheken bieten mittlerweile eine solche Dinge-Bibliothek an und erweitern so ihr Angebot über Bücher hinaus zu modernen Kultur- und Ressourcenzentren.

Ein herausragendes Beispiel ist die Gemeindebibliothek Gauting[1]. Sie verfügt über ein breites Spektrum an ausleihbaren Gegenständen, darunter Werkzeuge, Küchengeräte und Freizeitartikel. Ob Bohrmaschine, Raclette-Grill oder sogar ein Tischkicker – die Bibliothek ermöglicht es ihren Nutzer:innen , Dinge auszuprobieren und zu nutzen, ohne sie kaufen zu müssen.

Ein weiteres Beispiel ist die Stadtbibliothek Ludwigshafen, die nach ihrer Renovierung einen Makerspace eröffnet hat, der gleichzeitig auch eine „Library of Things“ ist. Hier können zum einen neben Tablets und Laptops auch Werkzeuge und Geräte ausgeliehen werden, auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, kreative Projekte direkt vor Ort umzusetzen. Der Südwestrundfunk (SWR) zeigt in einer kurzen Reportage[5], wie diese innovative Idee in Ludwigshafen gelebt und von den Nutzenden angenommen wird.

Südwestrundfunk / YouTube

Die Vorteile einer „Library of Things“ liegen klar auf der Hand: Nutzende sparen Geld und Platz, schonen Ressourcen und erhalten Zugang zu Gegenständen, die sie vielleicht nur ein einziges Mal benötigen und unter anderen Umständen gegebenenfalls teuer kaufen würden. Gleichzeitig fördert das Konzept die Umsetzung der Prinzipien der Sharing Economy[6]. Es unterstützt Umweltschutz und Nachhaltigkeit, da weniger produziert und konsumiert werden muss. Der gesellschaftliche Ressourcenverbrauch wird reduziert.

Durch die Entwicklung solcher Angebote wandeln sich Bibliotheken immer mehr von Bücherhallen zu modernen Kultur- und Ressourcenzentren, die nicht nur Wissen, sondern auch praktische Alltagsgegenstände allgemein zugänglich machen und dadurch sie aktiv zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen. Indem sie Dinge für Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft zugänglich machen, fördern sie zudem die soziale Gerechtigkeit.

Vorteile der Library of Things für die Gesellschaft und den Einzelnen

Die Beispiele aus der Praxis zeigen, wie vielfältig und lebendig die „Library of Things“ bereits in Deutschland umgesetzt wird. Doch was bedeutet dieses Konzept konkret für Dich und unsere Gesellschaft? Die Vorteile sind vielfältig, sie reichen von praktischem Nutzen bis hin zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen.

Stell Dir vor, du könntest Dinge wie ein Zelt, ein Mikroskop oder sogar ein Heimplanetarium einfach ausleihen, anstatt sie teuer zu kaufen und dann viel zu selten zu nutzen. Genau das macht die Bibliothek der Dinge möglich – und dabei geht es um weit mehr als nur um praktischen Nutzen.

Ein essentieller Aspekt ist die Nachhaltigkeit[7]. Indem wir Dinge miteinander teilen, verringern wir unser aller Bedarf an neuen Produkten. Das schont Ressourcen und schützt die Umwelt. Warum sollten in fast jedem Haushalt Gegenstände Staub ansetzen, wenn wir sie gemeinsam nutzen können? So kannst auch Du aktiv dazu beitragen, bewusst nachhaltiger zu konsumieren und die Umwelt dadurch zu entlasten.

Für Dich als Nutzenden bedeutet das vor allem zwei Dinge: Kostenersparnis und Platzgewinn. Brauchst Du wirklich eine eigene Nähmaschine oder eine teure Kameraausrüstung, die Du höchstens einmal im Jahr verwendest? Durch das Ausleihen könntest Du nicht nur Geld sparen, sondern auch Platz in Deinen eigenen vier Wänden.

Doch die „Library of Things“ hat noch mehr zu bieten: Sie stärkt das soziale Miteinander. Beim Ausleihen und Zurückgeben kommt man ins Gespräch, tauscht sich aus und lernt neue Menschen kennen. Bibliotheken werden so zu Orten der Begegnung und des gemeinschaftlichen Handelns. Beim gemeinsamen Arbeiten an einem kreativen Projekt werden neue Freundschaften geknüpft.

Die „Library of Things“ ist mehr als ein praktisches Angebot – sie ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren, sozialeren und lebenswerteren Gesellschaft. Und Du kannst ein Teil davon sein. Warum nicht einfach mal ausprobieren?

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Das Konzept „Library of Things“ bietet viele Vorteile – für Dich, die Gesellschaft und die Umwelt. Doch wie bei allem gibt es auch hier Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Gleichzeitig eröffnen sich dabei aber auch spannende Zukunftsperspektiven für Bibliothek und Nutzende.

Eine der größten Herausforderungen ist der Pflegeaufwand. Die ausleihbaren Gegenstände müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Das erfordert Zeit, Know How und oft auch zusätzliches Personal. Dazu kommt der Platzbedarf: Größere Gegenstände wie Werkbänke oder Freizeitgeräte benötigen viel Lagerfläche, die nicht jeder Bibliothek zur Verfügung steht. Auch die Verwaltung ist eine Aufgabe, die man nicht unterschätzen darf. Das Angebot muss kontinuierlich an die Nachfrage angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Nutzenden auch das finden, was sie suchen. Diese Arbeit fällt dabei zusätzlich zum regulären Bibliotheksbetrieb an.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Finanzierung. Die Anschaffungskosten für qualitative Gegenstände können hoch sein, und viele Einrichtungen sind auf Fördergelder, Spenden oder Partnerschaften angewiesen. Besonders für kleinere Bibliotheken ohne zusätzliche finanzielle Mittel und mit stark begrenztem Budget kann dies eine schier unüberwindliche Hürde darstellen. Oft werden teure Gegenstände daher nur als Ersatz für besonders beliebte, stark genutzte oder irreparabel beschädigte Artikel angeschafft[8], um die Kosten im Rahmen zu halten und dafür den Schwerpunkt auf ein breiteres Angebot legen zu können. Das gilt insbesondere dann, wenn zunächst unsicher ist, wie gut der Artikel angenommen wird.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es vielversprechende Zukunftsperspektiven. Eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit Partnern, etwa mit Unternehmen oder Reparaturcafés. So können nicht nur die Kosten geteilt, sondern auch Expertise und Ressourcen gebündelt werden. Ein digitales Buchungssystem, wie es in fast allen Bibliotheken standardmäßig genutzt wird, vereinfacht die Ausleihe gestaltet die Bestandsverwaltung effizienter.

Vor allem aber gewinnt die „Library of Things“ in einer Gesellschaft, die immer stärker auf Nachhaltigkeit setzt, zunehmend an Relevanz. Nicht umsonst ist ihre Zahl in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Sie zeigt, wie wir durch Teilen und gemeinsame Nutzung Ressourcen schonen und unseren ökologischen Fußabdruck verringern können. Bibliotheken entwickeln sich so zu modernen Zentren für nachhaltigen Konsum und Gemeinschaft – und Du kannst ein Teil dieser Bewegung sein.

Fazit: Teilen ist das neue Haben

Bibliotheken zeigen mit der „Library of Things“ nachdrücklich, wie sie über ihre klassische Rolle als „Bücherhalle“ hinauswachsen können, um als Orte des Teilens und der Nachhaltigkeit anerkannt zu werden. Sie ermöglichen den Zugang zu nützlichen Gegenständen des nicht ganz alltägliche Bedarfs, ohne dass jede:r diese besitzen muss. Damit leisten sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Schonung von Ressourcen und Entlastung von Haushalten.

Natürlich stehen solche Projekte immer auch vor Herausforderungen: Sei es die Finanzierung, die Pflege der Gegenstände oder die Organisation eines reibungslosen Verleihsystems – das alles erfordert Engagement und mitunter kreative Lösungen. Doch die Vorteile überwiegen eindeutig: Weniger Konsum bedeutet weniger Umweltbelastung, und geteilte Ressourcen schaffen mehr Gleichheit. Außerdem gilt doch immernoch: geteilte Freude ist doppelte Freude.

Vielleicht gibt es ja auch in Deiner Nähe schon eine Bibliothek der Dinge. Schau doch mal in Deiner Bibliothek vorbei, informier‘ Dich oder mach sogar mit. Denn letztlich lebt dieses Konzept von Menschen, die teilen – nicht nur Dinge, sondern auch Ideen, Verantwortung und Visionen für eine nachhaltigere Zukunft.


[1] Demmelhuber, Sandra (2023): Leihen statt Kaufen: Immer mehr „Bibliotheken der Dinge“. Online unter https://www.br.de/nachrichten/bayern/leihen-statt-kaufen-immer-mehr-bibliotheken-der-dinge,TU3t2wy

[2] globalmagazin (2016): Ausleihen in der Bibliothek der Dinge. Online unter https://globalmagazin.eu/themen/wirtschaft/ausleihen-in-der-bibliothek-der-dinge/

[3] Library of Things (o. J.): Our Mission. Online unter https://participate.libraryofthings.co.uk/mission

[4] OCLC (2025): Bibliothek der Dinge. Online unter https://connect.oclc.org/bib-der-dinge

[5] SWR Aktuell (2023): Bibliothek der Dinge – So können Bibliotheken heute noch Erfolg haben. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=EZMCRdujIHI

[6] Ameli, Najine (2020): Die neue Share Economy: Bibliotheken der Dinge. Bielefeld: transcript.

[7] Claudelin, Anna; Tuominen, Kaisa; Vanhamäki, Susanna (2022): Sustainability Perspectives of the Sharing Economy: Process of Creating a Library of Things in Finland In: Sustainability, Jg. 14, H. 11

[8] Lehnert, Sarah; Schmid-Ruhe, Bernd (2022): Der Marketingeffekt steht klar im Mittelpunkt In: BuB Forum Bibliothek und Information, H. 74. Online unter https://www.b-u-b.de/detail/der-marketingeffekt-steht-klar-im-mittelpunkt

Geocaching goes Bibliothek

von Nadja Namokel und Kathleen Quicker

„Stell Dir vor, du betrittst eine Bibliothek nicht nur, um ein Buch auszuleihen, sondern um auf eine spannende Schatzsuche zu gehen. Genau das ermöglichen Geocaches in Bibliotheken.
Eine faszinierende Verbindung von Literatur und moderner Schnitzeljagd!“

Vielleicht hast du es schon mal selbst ausprobiert oder kennst jemanden, der regelmäßig auf die Suche geht. Geocaching ist ein Sport, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und das schon seit über 20 Jahren. Von vielen wird er als ‚moderne Version der Schnitzeljagd‘ bezeichnet. Die Spielmöglichkeiten beim Geocaching sind dabei sehr vielfältig.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Geocaching?

Logo mit dem Wort Geocaching.

Beim Geocachen geht es darum, mithilfe von GPS-Daten ein Versteck zu finden und sich dann in das beiliegende Logbuch einzutragen. Viel wichtiger als das Ziel, ist aber der Weg dahin. Mittlerweile reicht es Geocachern weltweit schon längst nicht mehr aus, in der freien Natur nach neuen Caches zu suchen. Man kann in sogenannten Lost Places auf ‚Cache-Jagd‘ gehen oder bei einem Multi mehrere Stationen ablaufen, um schlussendlich zum Final, also zum Ziel zu gelangen.

Will man selbst Teil der Community werden, reicht es aus, wenn man sich kostenlos auf einer der verschiedenen Geocaching-Plattformen anmelden. Die Bekannteste ist die bereits im Jahr 2000 zuerst gegründete Plattform von Groundspeak. Allerdings gibt es noch viele weitere Websites. Auf diesen kann man sich als Premium-Mitglied mit einem jährlichen oder monatlichen Abo anmelden, wenn man alle verfügbaren Caches sehen möchte. Aber auch ohne Anmeldung kann man auf die Suche gehen und Caches loggen.

Bevor man auf die ‚Jagd‘ geht, sollte man aber das ein oder andere Equipment mitnehmen: ein aufgeladenes Smartphone oder GPS-Gerät, festes Schuhwerk, Stift und Notizbuch, Rucksack mit Essen und Trinken, Taschenlampe und Gummihandschuhe. Etwas, dass ebenfalls nicht fehlen sollte, sind kleine Tauschgegenstände von geringem Wert, z. B. kleine Überraschungsei-Figuren oder ähnliches. Denn es ist unter Cachern üblich, dass man beim Final ebenfalls solche kleinen Spielzeuge findet und vor Ort tauscht.

Die Community entwickelt immer wieder neue Ideen und so sind nun auch Bibliotheken Teil dieses großes Geocaching-Kosmos geworden.

Logbuch vom Geocaching mit Stift auf einem Baumstamm

Geocaching vs. Bibliotheken

Geocaching in Bibliotheken ist eine spannende Mischung aus Abenteuer und Lesespaß, die Bücherfans und Schatzjäger gleichermaßen begeistert! Die stillen Ecken und versteckten Winkel zwischen den Bücherregalen bieten perfekte Plätze für knifflige Rätsel und kreative Verstecke. So wird die Bibliothek zu einem Ort, an dem Generationen auf Entdeckungsreise gehen können. Ein Treffpunkt, der Tradition und modernen Freizeitspaß auf geniale Weise verbindet. Dieses innovative Konzept macht nicht nur schlauer, sondern zeigt auch, dass Bibliotheken viel mehr sein können als reine Leseorte:
Sie werden zu spannenden Spielwiesen für Wissensdurst und Entdeckerfreude!

Bücherregal in einer Bibliothek
[Pixabay]

In deutschen Bibliotheken wartet eine bunte Welt voller kreativer Geocache-Typen darauf, entdeckt zu werden!

Multi-Caches schicken Abenteurer quer durch das Bibliotheksgebäude und fordern sie heraus, spannende Infos aus Büchern oder Hinweisschildern zu entschlüsseln und dabei von Station zu Station zu laufen. Letterbox-Hybride kombinieren den nostalgischen Charme des Letterboxings mit dem Hightech-Feeling des Geocachings – ein absoluter Hit für Fans beider Welten. Traditionelle Caches, ein Cache ohne weitere Aufgaben oder Rätsel, findet man oft in kleineren Büchereien oder versteckt in öffentlichen Bücherschränken. Während virtuelle Adventure Labs bei Events, wie in Dresden, für ein außergewöhnliches digitales Suchabenteuer sorgen. Bei diesem neuen Geocaching-Typ werden keine physischen Cache-Behälter mehr benötigt.

Mit diesem kreativen Ansatz können Bibliotheken neue Zielgruppen begeistern und ihr Image aufpolieren. So tauchen die unterschiedlichsten Menschen ganz nebenbei in die Welt des Lesens ein und finden neben dem ein oder anderen spannenden Buch auch den gesuchten Cache.

Geocaching in Bibliotheken ist ein abwechslungsreiches Erlebnis, das für jeden etwas bietet! Zudem bringt es frischen Wind in traditionelle Bildungseinrichtungen und verbindet Lernen mit Freizeitgestaltung. Es zeigt eindrucksvoll, wie klassische Institutionen in der digitalen Ära relevant bleiben können – spannend, innovativ und überraschend anders.

Vor allem eins steht bei der ganzen Suche ganz klar im Vordergrund: Spaß haben und neue Welten und Gebiete entdecken. Dabei müssen zwar knifflige Rätsel oder andere Hindernisse überwunden werden, aber am Ende lockt immer das Ziel: das Verewigen im Logbuch.

Beispiele aus deutschen Bibliotheken

In Deutschland gibt es verschiedene Beispiele, wie Bibliotheken ‚Geocaching‘ in Szene setzen!

Die kleine Bücherei an der Bushaltestelle in Seeligstadt begeistert mit einem charmanten traditionellen Cache. Die Städtischen Bibliotheken Dresden sorgten 2024 mit einem Geocaching Mega-Event in der Zentralbibliothek für Aufsehen.

Und die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek? Sie ist Teil der GeoTour „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ in Hannover, die anlässlich des Leibniz-Jahres 2016 entwickelt wurde. Auch die Bibliothek der Trierer Universität setzt Geocaching gekonnt ein. Auf dem Uni-Freigelände wartet ein finaler Cache darauf, entdeckt zu werden – ein spannendes Erlebnis für Studierende und Gäste!

Die Stadtbibliothek Bielefeld hingegen begeistert mit „Der Bücherwurm – Reloaded“. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage ihres beliebten Geocaches, der die Besucher auf eine literarische Schatzsuche quer durch die Bibliothek schickt. Ein weiteres Highlight bietet die Stadtbibliothek Merzig. Mit ihrer beeindruckenden Sammlung von 48.000 Büchern verbirgt sich hier ein Geocache, der Besucher mit der Frage „Wo ist der Cache?“ in ein spannendes Rätselabenteuer eintauchen lässt.

Diese vielseitigen Ansätze zeigen, wie Bibliotheken Geocaching geschickt nutzen, um Besucher zu begeistern und ihre Räume in spannende Erlebniswelten zu verwandeln!

Geocaching Mega – Event

Facebook-Post zum Geocaching Mega-Event der Bibliothek Dresden mit "Fin", dem Maskottchen des Events

Das Geocaching Mega-Event „Lesen – Leihen – Loggen“ am 10. August 2024 in der Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden war ein absoluter Volltreffer!

Mit über 3.000 Teilnehmenden aus mehr als zehn Ländern erlebte die Bibliothek ihren besucherstärksten Tag aller Zeiten. Das Event war ein aufregender Mix aus moderner Schatzsuche und bibliothekarischem Charme. Über 50 Adventure Lab Caches führten die Teilnehmer auf spannende Erkundungstouren durch die Bibliothek und die Umgebung. Workshops, Lesungen und inspirierende Vorträge zu Reisethemen entfachten den Abenteuergeist – perfekt abgestimmt auf das Geocaching-Erlebnis.

Für Kinder gab es spezielle Aktionen, die auch die jüngsten Schatzjäger mit einband, während Führungen durch die Bibliothek den Besuchern exklusive Einblicke in die Einrichtung boten. Ein individuelles Logbuch krönte den Tag und machte das Event unvergesslich.

Dieses Highlight zeigt, wie Bibliotheken mit kreativen Konzepten und moderner Technik neue Zielgruppen gewinnen und ihre Räumlichkeiten in echte Erlebniswelten verwandeln können. Die gelungene Kombination aus digitalem Abenteuer und klassischem Bibliotheksflair war ein voller Erfolg und definitiv ein Vorbild für andere!

Du möchtest mehr über die Atmosphäre und die Details des Events erfahren? Dann Schau gern mal in die Kritik von Kati1988.

Austausch mit einer Geocacherin

I: Sind Sie in einer Geocaching-Community (aktiv)?

B: Durch meinen Heimatort ist es vordergründig die Dresdner Geocaching Community, in der ich aktiv bin und aus der ich im Laufe der letzten Jahre viele Personen kennengelernt habe. Dies geschieht fast schon automatisch, wenn man an verschiedenen Geocaching-Events teilnimmt und dort miteinander ins Gespräch kommt.

I: Welche Tipps würden Sie Geocaching-Anfängern geben?

B: Sich zunächst einfache traditionelle Geocaches mit einer niedrigen Schwierigkeits- und Geländewertung zu suchen. Da ist der Cache auch wirklich an den angegebenen Koordinaten versteckt. Und auch den Kopf nicht in den Sand zu stecken, wenn die Dose einmal nicht gleich auf Anhieb gefunden wird – vielleicht hat man beim nächsten Mal mehr Glück. Am besten, man ist nicht allein unterwegs und nimmt noch Freunde mit, dann macht es gleich viel mehr Spaß!

I: Was hat Sie dazu inspiriert, ein Mega-Event zu organisieren?

B: Die Überlegung kam immer mal wieder bei kleineren Geocaching-Events mit anderen Geocacherinnen und Geocachern auf und diese fanden die Idee eines Mega-Events direkt vor der Haustür ohne weite Anfahrtswege natürlich super. Nachdem wir ein wenig ernsthafter darüber nachgedacht hatten, habe ich einen Gesprächstermin bei unserer Direktorin der SBD vereinbart und sie hat dem Ganzen zugestimmt.

Außerdem bot die Organisation eines Mega-Events die Gelegenheit, Geocacherinnen und Geocachern aus der ganzen Welt Dresden als Stadt und Reiseziel näher zu bringen – inklusive der Zentralbibliothek und der schönen Geocaches hier vor Ort. Hinzu kommt, dass das letzte Geocaching Mega-Event in Dresden eine Weile her war und schon 2012 stattgefunden hatte.

I: Wie lange hat die Planung und Vorbereitung gedauert?

B: Die Planungsphase startete im Frühjahr 2023 mit einem Gesprächstermin bei unserer Direktorin und ging ca. 1,5 Jahre.

I: Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation?

B: Zum einen waren dies einige bürokratische Richtlinien und Auflagen der Stadt, die wir während der Planung als auch während des Events selbst einhalten mussten. Auch die Umsetzung zur Einhaltung des Brandschutzes war nicht ganz einfach.

I: Gab es unerwartete Situationen, die Sie meistern mussten?

B: Ja, aber ich denke das bringt die Organisation eines Events dieser Größenordnung auch zwangsläufig mit sich. Dies war zum Beispiel der Fall, als alle unsere ehrenamtlichen Helfer aus der Community für den Eventtag plötzlich ein amtliches Führungszeugnis brauchten und nicht mehr viel Zeit dafür war.

I: Welche Trends beobachten Sie in der Geocaching-Community?

B: Geocaching hat in den letzten Jahren immer mehr Bekanntheit erlangt und viele Leute – zumindest in Deutschland – haben inzwischen zumindest schon einmal etwas davon gehört. Auch seit Corona hat die Anzahl der neuen Geocacherinnen und Geocacher zugenommen.

Die Dresdner Geocaching Community ist sehr aktiv, sodass in letzter Zeit fast täglich kleinere Events im Stadtgebiet stattfinden. Auch werden immer mehr Lab-Caches erstellt und gespielt.

I: Was macht für Sie ein perfektes Geocaching-Erlebnis aus?

B: Zum einen, wenn ich neue Orte kennenlerne, die ich ohne Geocaching nie entdeckt hätte. Zum anderen ist es toll, gemeinsam mit Freunden draußen in der Natur unterwegs zu sein, Abenteuer zu erleben und eine schöne Zeit zu haben. Wenn wir daneben noch Lost Place Caches besuchen oder es Geocaches mit einer interessanten Story sind, macht dies sehr viel Spaß.

Geocaching-Maskottchen in der Bibliothek

Wir hoffen, dein Interesse für die Bibliothek in deiner Nähe geweckt zu haben und vielleicht entdeckst du ja dort bald deinen ersten oder nächsten Cache.

Noch mehr Lust auf interaktive Spiele im Bibliothekskontext? Dann probier doch mal das.


Academic (2000-2025): Universität Trier. Online unter https://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/Uni_Trier_-_UB.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Austausch mit Kollegin/Geocacherin, welche das Mega-Event Dresden organisiert und durchgeführt hat.

Cacher-Reisen (2025): Was ist ein Travelbug? Beitrag vom 17. Januar 2022. Online unter https://www.cacher-reisen.com/blogs/news/was-ist-ein-travelbug [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachebehälter. Zuletzt aktualisiert am 24. September 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachebeh%C3%A4lter [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachetypen. Zuletzt aktualisiert am 07. Oktober 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachetypen [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): FTF. Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2020. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/FTF [Abruf am 11.01.2025]

Cachinghausen (2022): Was sind Muggels (bzw. Muggle) beim Geocaching? Online unter https://www.cachinghausen.de/was-sind-muggels-beim-geocaching/ [Abruf am 11.01.2025]

Genevieve (2023): Kreative Geocaches: Caches in Bibliotheken. Zuletzt aktualisiert am 7. November 2023. Online unter https://www.geocaching.com/blog/2023/11/kreative-geocaches-caches-in-bibliotheken/ [Abruf am 25.11.2024]

Geocaching (2000-2025): 48.000 Bücher – Wo ist der Cache?. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter  https://www.geocaching.com/geocache/GC44K7V [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Büchercaches. Online unter https://www.geocaching.com/plan/lists/BMDPP90 [Abruf am 02.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Bücherwurm – Reloaded. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC454CE [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Geocaching Adventure Lab. Online unter https://www.geocaching.com/sites/adventure-lab/de/ [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Hort des Wissens. Zuletzt aktualisiert am 08.06.2009. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC1WX84 [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Leibniz` Geoheimnisse: Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 22.01.2016. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC6A3JT_leibniz-geoheimnisse-bibliothek[Abruf am 26.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Lesen – Leihen – Loggen. Zuletzt aktualisiert am 10.08.2024. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GCAB00K [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Mach mit bei der weltweit größten Schatzsuche. Online unter geocaching.com/play [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching-info.de (o.J.): Geocaching Plattformen. Online unter https://geocaching-info.de/geocaching-info/finden-verstecken/geocaching-plattformen [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching.Website (2023): Welche Cachetypen gibt es? Zuletzt aktualisiert 2023. Online unter https://geocaching.website/was-ist-geocaching/welche-cachetypen-gibt-es/ [Abruf am 23.01.2025]

Gröger, Brigitte (2017): Entwicklung eines bibliothekspädagogischen Geocaching-Veranstaltungskonzeptes für Kinder an den Städtischen Bibliotheken Dresden. Bachelorarbeit. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Gründel, Markus (2021): Geocaching I. Alles rund um die moderne Schatzsuche. 8., überarbeitete Auflage. Welver: Conrad Stein Verlag GmbH

Hannover entdecken…(2012): Stadtbibliothek Hannover – Bücher, Zeitungen und vieles mehr. Zuletzt aktualisiert am 14. August 2012. Online unter https://www.hannover-entdecken.de/wp-content/uploads/2021/09/Stadtbibliothek-Hannover.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Höhne, Kati (2024): Die Welt von kati1988. Ein Geocaching – Blog. Zuletzt aktualisiert am 13. August 2024. Online unter https://kati1988.de/2024/08/13/lesen-leihen-loggen-so-war-das-mega-event-in-dresden/ [Abruf am 29.12.2024]

Sinnecker, Ute (2025): Geocaching Süd. Rätseln, GPS, Ausrüstung, Klettern, T5. Zuletzt aktualisiert 2025. Online unter https://www.geocaching-sued.de/wp-content/uploads/2012/05/Logo_Geocaching_Stacked_MuddyBootBrown.png [Abruf am 22.01.2025]

Städtische Bibliotheken Dresden (2024): Lesen – Leihen – Loggen: Geocaching meets Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 25.11.2024. Online unter https://www.bibo-dresden.de/de/aktuelles/2024/zentralbibliothek_geocaching-mega-event.php  [Abruf am 19.12.2024] 

van der Ende, Miranda (o.J.): Pinterest. Geocaching. Online unter  https://de.pinterest.com/pin/38069559324937061/ [Abruf am 22.01.2025]

Visit Hannover (2025): Geocaching: „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ – Leibniz-GeoTour. Zuletzt aktualisiert am 20.12.2021. Online unter https://www.visit-hannover.com/Event-Highlights,-Kultur-Freizeit/Hannover-nachhaltig-unterwegs/Geocaching-in-der-Region-Hannover/Alle-Geocaches/Geocaching-Hannover-Leibniz%E2%80%98-Ge-o-heimnisse [Abruf am 26.01.2025]