Probleme von digitaler Langzeitarchivierung

verschiedene physische Speichermedien
Quelle: Pixabay

Digitale Langzeitarchivierung – Was ist das eigentlich?

Wie der Name schon sagt, geht es bei der digitalen Langzeitarchivierung darum, dass digitale Daten langfristig erhalten werden.
Im privaten Umfeld handelt es sich dabei häufig um Erinnerungen in Form von Fotos und Videos oder auch Musik.
Im Wissenschaftlichen Kontext sind alle Forschungsdaten und Arbeitsprozesse relevant, die digital dokumentiert sind.

Wo liegen die Probleme?

Wir kennen es alle: der Computer schlägt und so lange das Update auf die nächste Stufe des Betriebssystems vor, bis wir es nicht mehr wegklicken können und es zwangsläufig herunterladen müssen. Nach dem Update kann es passieren, dass sich auf einmal alte Dateien nicht mehr öffnen lassen, da das neue Betriebssysteme das Dateiformat nicht mehr unterstützt. Danach ist es dann notwendig, die Datei aufwendig umzuwandeln, damit der Zugriff wieder möglich ist. Genauso sieht es bei CD-ROMS aus. Was vor gut 30 Jahren noch der neuste Stand der Technik war, ist heute vollkommen überholt und häufig scheitert es schon daran, dass die meisten Computer kein CD-Laufwerk mehr haben. Weiterhin werden viele Datenträger im Laufe der Zeit beschädigt oder sind schlicht nicht mehr lesbar.
Die technischen Möglichkeiten der Technik verändern sich so schnell, dass das Hauptproblem der digitalen Langzeitarchivierung darin liegt, dass alle digitalen Inhalte möglichst zugänglich und abrufbar bleiben.

Private digitale Langzeitarchivierung

Die Seite meindigitalesArchiv des Kompetenznetzwerk nestor ist einer der besten Anlaufpunkte, um sich darüber zu informieren, wie die eigenen privaten Daten dauerhaft gesichert werden können.
Anhand von fiktiven Fallbeispielen werden verschiedenste Situationen geschildert, in denen es notwendig sein kann, die eigenen digitalen Daten zu ordnen und speichern. Das fängt beim simplen speichern von Bildern und der Übertragung von Smartphone-Inhalten an, geht aber auch weiter über Familienforschung und die Regelung von digitalen Nachlässen.

verschiedene mobile Endgeräte einer Privatperson
Quelle: Pixabay

Wissenschaftliche digitale Langzeitarchivierung

Im Wissenschaftlichen Kontext, wenn es um Forschungsdaten geht, gibt es zwei Hauptstragtegien, wie die Daten erhalten werden: Migration und Emulation.
Die Migration beschriebt die Übertragung von Daten in die jeweils aktuellen Dateiformate umgewandelt und auf aktuelle Speichermedien übertragen werden. Dieser Prozess ist zeitaufwendig und und fehleranfällig, da auch alle Metadaten korrekt übertragen werden müssen, denn ohne den Kontext der Metadaten werden die Inhaltsdaten nahezu wertlos.
Bei der Emulation werden veraltete Hard- und / oder Softwareumgebungen in einem modernen System simuliert, sodass alte Programme und Dateien weiterhin verwendet werden können, ohne dass sie übertragen werden müssen.

Podcast-Tipp

Fazit

Die digitale Langzeitarchivierung ist deshalb so wichtig, weil sich der Stand der Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Daten, die heute problemlos zugänglich sind, können in einigen Jahren unlesbar sein. Davon betroffen sind sowohl private Erinnerungen in digitaler Form, als auch wissenschaftliche Forschungsdaten.
Letztlich ist es notwendig, eine Archivierungsstrategie zu haben, um digitale Inhalte dauerhaft zugänglich zu halten und den drohenden Datenverlust zu vermeiden.


„Der Wert mancher Sache besteht darin, dass wir sie verloren haben.“

– Otto Weiß , Wiener Musiker und Feuilletonist

Quellen

Kompetenznetzwerk nestor
meindigitalesArchiv.de
https://www.aphorismen.de/zitat/192599
https://open.spotify.com/show/14BEfgbOu1HN28odE0ur1v
https://forschungsdaten.info/themen/veroeffentlichen-und-archivieren/langzeitarchivierung/

Die Teaching Library: Wie Bibliotheken Bildung fördern

Menschen in einer Teaching Library

In einer Welt, in der Informationen im Überfluss verfügbar sind, stehen wir vor einer zentralen Herausforderung: Wie finden wir die richtigen Informationen und nutzen sie sinnvoll? Bibliotheken haben längst erkannt, dass sie mehr sein müssen als Orte voller Bücher. Mit dem Konzept der Teaching Library entwickeln sie sich zu modernen Bildungszentren, die uns wichtige Fähigkeiten für die digitale Welt vermitteln.

Ob Schüler, Studierende oder Lehrkräfte – Teaching Libraries unterstützen uns dabei, die Flut an Informationen zu bewältigen und gezielt für Schule, Studium oder den Alltag einzusetzen. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? Und warum ist es in einer digitalen Gesellschaft unverzichtbar?

Name: Felix Schulte, Matrikelnummer 1770877, Veröffentlichung: Ja

Inhaltsverzeichnis

Was ist überhaupt Informationskompetenz?

Die Informationskompetenz beruht auf 5 Säulen. Es bedeutet, dass man seinen Informationsbedarf kennt, danach effektiv und gezielt suchen und die gefundenen Informationen auch kritisch bewerten kann1. Es ist wichtig, Informationen nicht nur zu sammeln, sondern sie sinnvoll und ethisch korrekt zu nutzen.2

Warum brauche ich Informationskompetenz?

Wir leben heute in einer digitalen Informationsgesellschaft. Das heißt, dass wir durch das Internet auf eine Fülle an Informationen unterschiedlichster Güte zugreifen können. Und das von überall und in nur wenigen Sekunden. Doch genau das stellt uns vor eine große Herausforderung: Die Masse an Informationen ist oft unübersichtlich, widersprüchlich oder schlicht falsch. Ein Beispiel: Wie erkennt man Fake News? Wie unterscheidet man zwischen wissenschaftlichen Fakten und Meinungen? Durch diesen Information overload ist es wichtig, Informationen richtig bewerten zu können, um Fehlinformationen und Unwichtiges nicht in seine Entscheidungen mit einzubeziehen.

Haareraufender Student
Die Vielzahl an Informationen kann schnell überfordernd werden

Dazu kommt: Digitale Kompetenzen sind heute unverzichtbar, um sich sicher und effizient in der digitalen Welt zu bewegen. Wer diese Fähigkeiten beherrscht, kann nicht nur besser recherchieren, sondern auch sicherer kommunizieren und datenbewusst handeln.

Was kann eine Teaching Library anbieten?

Bibliotheken sind längst nicht mehr reine Bücherlager. Sie haben sich in den letzten Jahren in moderne Bildungszentren entwickelt, die weit mehr als die bloße Bereitstellung von Büchern anbieten. Eine Teaching Library bietet neben der Ausleihe auch eine Vielzahl an Schulungen und Workshops an3. Die Vermittlung von Informationskompetenzen steht dabei im Vordergrund. Von den Grundlagen der Recherchetechniken, über den Umgang mit digitalen Tools bis zum wissenschaftlichen Arbeiten ist alles dabei. Einen guten Überblick erhält man dazu beispielsweise auf der Seite der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. Dabei richten sich die Angebote sowohl an Anfänger als auch an Experten. Das Bibliothekspersonal ist extra geschult. Durch Fortbildungen, regelmäßige Evaluationen und Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken wird die Qualität der Angebote gesichert und bleibt aktuell.4 Neben den Kursinhalten stehen sie euch auch bei alle individuellen Fragen zur Verfügung.

Für das richtige Lehr- und Lernumfeld sorgt die Bibliothek ebenfalls. Sie bietet extra Räumlichkeiten an, in denen man als Gruppe arbeiten, oder auch ganz alleine lernen kann.

Verteilung des Bildungsangebots in Bibliotheken5

Fazit: Die Teaching Library als Bildungspartner

Die Teaching Library ist viel mehr als ein Ort voller Bücher. Sie ist ein aktiver Partner in der Bildung und unterstützt uns dabei, die Herausforderungen der modernen Welt zu meistern. Mit ihrer Hilfe lernen wir nicht nur, wie man Wissen findet, sondern auch, wie man es bewusst und kritisch einsetzt. In einer Zeit, in der Informationen eine immer größere Rolle spielen, sind Bibliotheken unverzichtbar, um uns mit den nötigen Fähigkeiten für den Umgang mit Wissen auszustatten.

Besuche also ruhig mal deine lokale Bibliothek, denn es gibt dort viel mehr zu entdecken, als du denkst!

Was konntest du dir merken?

Hast du Lust auf weitere interessante Beiträge? Zum Beispiel über die Library of Congress oder über das Pflichtexemplarrecht?

Quellen

  1. Hanke, Ulrike; Sühl-Strohmenger, Wilfried (2016): Bibliotheksdidaktik: Grundlagen zur
    Förderung von Informationskompetenz. Berlin; Boston: De Gruyter Saur ↩︎
  2. Deutscher Bibliotheksverband e.V.: Informationskompetenz. Online unter: https://www.informationskompetenz.de [Abruf am 28.01.2025] ↩︎
  3. Franke, Fabian (2014): Aufgaben und Organisation der Teaching Library. Bamberg: OttoFriedrich-Universität Bamberg ↩︎
  4. Gantert, Klaus (2016): Bibliothekarisches Grundwissen. 9., vollständig aktualisierte und
    erweiterte Auflage. Berlin; München; Boston: De Gruyter Saur ↩︎
  5. Deutscher Bibliotheksverband e.V.: Informationskompetenz. Online unter: https://www.informationskompetenz.de/wp-content/uploads/2018/08/IK_Bundesstatistik_2017.pdf ↩︎