Dritte Orte

Menschengruppe bei Dunkelheit.

Der Begriff „Dritter Ort“ wurde von Ray Oldenburg geprägt und beschreibt Orte, die als Ausgleich zu Familie und Beruf dienen. Aus einer amerikanischen Perspektive schaut Oldenburg sehnsüchtig nach Europa – Hier gibt es Pubs, Kaffeehäuser und Biergärten. Aber was ist eigentlich mit Bibliotheken?

Name: Smilla Kolbe, Matrikelnummer: 1757993, Veröffentlichung: ja

Eine Illustration von dem amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg.

Was sind Dritte Orte?

Um die Frage zu beantworten, ist es zunächst wichtig, die Eigenschaften des ersten und zweiten Ortes zu definieren. Der erste Ort beschreibt das Zuhause – ein persönlicher Rückzugsort, in dem die engsten Beziehungen gepflegt werden. Es handelt sich dabei um einen informellen Raum, der zugleich Schutz und Geborgenheit bietet, jedoch auch isolierend wirken kann. Der zweite Ort hingegen steht für das berufliche oder akademische Umfeld. Dieser Raum ist geprägt von Produktivität, Verantwortung und klaren Strukturen. Hier zählt weniger die individuelle Persönlichkeit als vielmehr die Erfüllung von Pflichten und die eigene Leistungsfähigkeit. Dritte Orte unterscheiden sich grundlegend von diesen beiden: Dritte Orte sind Räume der Gemeinschaft, in dem Menschen ungezwungen zusammenkommen können. Gesellschaftliche Merkmale wie Status oder Herkunft spielen hier keine Rolle und werden symbolisch an der Eingangstür abgelegt – ähnlich wie ein Mantel an der Garderobe eines Theaters oder Clubs. Diese neutrale Atmosphäre schafft die Grundlage für ein soziales Miteinander, das frei von äußeren Zuschreibungen ist.

Dritte Orte und ihr Hintergrund

Während meines Studiums bin ich auf das Konzept der „Dritten Orte“ gestoßen und war sofort fasziniert von ihrer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Besonders Bibliotheken als dritte Orte haben mich angesprochen, da sie nicht nur Räume des Wissens, sondern auch der Begegnung und des Austauschs sind. In einer Zeit, in der Technologienutzung oft den direkten Kontakt mit Menschen ersetzt, halte ich solche Orte für unverzichtbar. Sie bieten die Möglichkeit, echte Gemeinschaft zu erleben und fördern das persönliche Wachstum, das nur durch zwischenmenschliche Interaktionen entstehen kann. Das Konzept der dritten Orte geht auf Ray Oldenburg (7. April 1932 – 21. November 2022) zurück. Oldenburg war ein amerikanischer Soziologe, der die Bedeutung informeller öffentlicher Treffpunkte für eine funktionierende Zivilgesellschaft, Demokratie und bürgerschaftliches Engagement betonte. Er prägte den Begriff des „Third Place“ (Dritter Ort) und schrieb das Buch The Great Good Place, das 1989 von der New York Times Book Review als Editor’s Choice ausgezeichnet wurde. 2001 veröffentlichte er zudem Celebrating The Third Place, das die Rolle und Bedeutung dritter Orte weiter vertieft.

Warum eignen sich gerade Bibliotheken als Dritte Orte?

Um dies genauer zu beleuchten, habe ich mir fachnahe Unterstützung geholt. Ich hatte die Gelegenheit, mit Herrn Michael Stünkel, dem Leiter der Zentralbibliothek Hannover, zu sprechen. Herr Stünkel arbeitet seit 1999 in der Stadtbibliothek Hannover und konnte gute Einblicke in die Transformation der öffentlichen Bibliotheken zu einem „Dritten Ort“ geben. Möchtest du das Interview lesen oder erstmal herausfinden, was dein Dritter Ort ist?

Zentralbibliothek Hannover, Innenansicht der Etagen. Dritte Orte in Hannover.
© Zentralbibliothek Hannover

Zentralbibliothek Hannover

Betritt man die Zentralbibliothek Hannover, sieht man hier und da Menschen, die Zeitung lesen und Kaffee trinken. Man hört die Schüler, die ihre Hausaufgaben erledigen. All das erstreckt sich über fünf Etagen, die durch eine innenliegende Treppe miteinander verbunden sind. Die Zentralbibliothek Hannover ist offen und lebendig.

Bibliotheken umzugestalten bzw. anders zu führen bringt mehr Arbeit mit sich – das Büro von Herrn Stünkel ist chaotisch. Bücher und Papier stapeln sich. Das war nicht immer so, sagt Stünkel. Wandel heißt Arbeit.

Interview mit Michael Stünkel, Leiter der Zentralbibliothek Hannover
Smilla Kolbe (SK): Welche Funktion erfüllt Ihre Bibliothek für die Gemeinschaft abseits des klassischen Lesens und der Medienausleihe?

Michael Stünkel (MS): Ja, Klassisch ist [es] schon fast, ein „Dritter Ort“ zu sein. Ein Treffpunkt zu sein, Austausch zu haben untereinander. Manchmal auch allein in Gemeinschaft sein, also wir beobachten hier viele Menschen die hier einzeln sitzen, aber es genießen, das rundherum auch Menschen einzeln sitzen und so kommt man ins Gespräch. Also der Ort des Treffpunkts, auch der Auseinandersetzung. Es gibt hier viele Veranstaltungsformate, wo diskutiert wird – kontrovers diskutiert wird. [Diese Veranstaltungen] kann man konsumieren, man kann aber auch mitmachen.

SK: Was sind das für Veranstaltungen?

MS: Wir machen zu bestimmten Themen Diskussionsveranstaltungen. Literarische Lesungen eher weniger, weil das in Hannover anders abgedeckt ist. Zum Beispiel zum Tag der Demokratie oder zum Tag der Bibliotheken. Wir hatten jetzt das Queere Wohnzimmer für vier Monate mit Workshops Lesungen, Diskussionen und Beratungsterminen rund um das Thema in unserem Haus.

Stadtbibliothek Hannover, Innenansicht.
© Zentralbibliothek Hannover
SK: Was bedeuten Dritte Orte für Sie im Zusammenhang mit Bibliotheken? Wahrscheinlich genau das, oder?

MS: Genau das. Der klassische Ort zwischen Zuhause und Arbeit. Nicht kommerziell, ohne Verzehrzwang, niederschwellig zu benutzen, gute Öffnungszeiten [lacht]. Das ist auch ein Punkt, an dem wir weiter arbeiten. Wir haben jetzt die Öffnungszeiten Anfang des Jahres von 11 Uhr bis 19 Uhr auf 9 Uhr bis 19 Uhr erweitert. 

SK: Wie werden die neuen Öffnungszeiten angenommen?

MS: Die werden sehr gut angenommen. Ganz schnell ging das. Wir haben im Januar angefangen, in der Hoffnung, ein bisschen zu üben, bis die Leute das alle mitbekommen haben, dass sie früher kommen können. Es waren aber relativ schnell sehr gute Zahlen.

SK: Schön, dass das so gut funktioniert. Ich hab mir ein paar Interviews mit anderen Bibliothekaren, die von Bibliotheken nicht als Orte, sondern als Konzepte gesprochen haben, angesehen. Also insofern, dass die Räumlichkeiten geboten durch die Bibliothek werden und dann die Gemeinschaft etwas eigenes draus macht. Würden Sie dieser Aussage zustimmen? Trifft das auf die Stadtbibliothek Hannover zu?

MS: Ja, da sind wir gerade dabei. Wir haben zum Beispiel das Repair-Café. [Das] ist etwas, was auf uns zugekommen ist und von Ehrenamtlichen, insbesondere von einer Person, [betrieben wird]. Das bedeutete eine gewisse Anlaufzeit und inzwischen läuft es vollkommen ohne uns. Ein wenig organisatorische Arbeit durch den Hausdienst, aber nachdem wir Versicherungsfragen, Datenschutz und solche Sachen geklärt hatten, organisiert sich das selber. [Die Veranstalter des Repair-Café] sind einmal im Monat hier. Das versuchen wir mit anderen Konzepten auch umzusetzen. Zum Beispiel die Methothek, kein ganz schönes Wort [lacht], aber gemeint ist damit, dass Menschen die etwas können zum Thema Coaching, Kommunikationstraining, Selbstoptimierung im positiven Sinne, Bewerbungsgespräche vorbereiten,… andere Menschen bei ihrem Vorhaben unterstützen. Diese Personen kommen zu einem bestimmten Tag und machen eine Coffee-Lecture, also kleine Vorträge, aber auch mit Beteiligung der Teilnehmer. Da wünschen wir uns auch, dass sich das mehr verselbstständigt. Wir organisieren das bisher, wir akquirieren auch die Vortragenden, aber es sieht so aus, als würde das auch eine Eigendynamik bekommen, sodass das Bibliotheksbenutzer für Bibliotheksbenutzer dann anbieten.

SK: Also selbstverwaltet dann quasi.

MS: Ja genau. Und da gibt es mehrere Sachen, die auf diese Schiene gestellt werden sollen.

SK: Interessant. Man braucht ein hohes Vertrauen in die Leute, dass das alles so funktioniert, oder?

MS: Ja, unbedingt. Daran muss man auch bei den Kollegen etwas arbeiten. Aber das ist relativ schnell aufgebaut, dieses Vertrauen, wenn sich bewahrheitet, dass nichts passiert. Also, alle wollen ja was Gutes.

SK: Sie meinten im Vorgespräch bereits, dass hier nicht alles neu gebaut werden kann, aber auch, dass sie sich Räume schaffen wollen, sodass die Zentralbibliothek Hannover zu einem „Dritten Ort“ wird. Haben Sie sich da bestimmte Kriterien bei der räumlichen Gestaltung aufgestellt um eine einladende Atmosphäre zu schaffen?

MS: Mehrere Kriterien. Durch die Haushaltssituation, oder überhaupt auch durch nachhaltiges Handeln, was auch zu unseren Leitthemen gehört, haben wir nicht neu gekauft, sondern „upgecycelt“, also vorhandenes Material umgebaut, weiter verwendet. Aber sehr radikal, also man sieht nicht unbedingt, dass das Regalsystem aus den 70er Jahren stammt, sondern es ist so neu gestaltet, dass es gut in die Zeit passt. Dann haben wir festgestellt, dass wir wenig, viel viel weniger Bestand brauchen, als wir oder auch viele andere gedacht haben. Wir haben nach festen bibliothekarischen Kriterien ganz viel Medien ausgesondert und dann Platz geschaffen [für eine einladende Atmosphäre]. Anstatt Bücherregale haben wir jetzt freie Flächen. Wir haben viele Einzelarbeitsplätze und Lernzonen geschaffen. [Wir] sind jetzt dabei, auch diese zu möblieren, Steckdosen nachzurüsten. Das ist in jeder Bibliothek, die nicht aus diesem Jahrzehnt stammt, immer eine offene Stelle, weil man hat damals nicht mit Steckdosen geplant.

SK: Warum auch.

MS: Ja, warum auch. Aber es ist ein großes Thema auch für die Kunden hier. Zusätzlich haben wir in einem Partizipationsprozess einerseits intern mit unseren Mitarbeitern aber auch extern mit (Nicht-)Nutzern eine Zukunftswerkstatt durchgeführt. Üblich mit Kritikphase, Utopiephase und abschließender Realisierungsphase. Außerhalb des Hauses auch. Da sollten die Teilnehmer sich die Bibliothek der Zukunft vorstellen. [Es gab] bestimmte Methoden. Einmal mit Lego Serious Play oder auch mit Mood-Boards. Jedenfalls extern moderiert, nicht, dass wir als Korrektur dabei waren. Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt sind auch Kriterien für uns. Wir versuchen, die Vorstellung einer Bibliothek der Zukunft unserer Mitarbeiter, aber auch der Kunden und Nicht-Kunden, umzusetzen.

SK: Das fließt also auch in die Überlegung [der Gestaltung] mit ein?

MS: Ja, das war sogar auch oft Rechtfertigung oder Auslöser für bestimmte Sachen, die wir gemacht haben.

SK: Das ist ist sehr schön. Wie kommt die Gestaltung der Bibliothek bei den Nutzern an?

MS: Also einmal sieht man, dass das Haus voll ist. So verkehrt kann es also nicht gewesen sein [lacht]. Es gibt viel positive Resonanz zur Reduzierung der Medien, einerseits, natürlich gibt es aber da auch große Kritik.

SK: Ja?

MS: Also, das Aussondern von Büchern ist für manche Menschen einfach ein Tabu. Und das muss man natürlich auch aushalten. Und es ist auch kein demokratischer Abstimmungsprozess. Wer sich positiv oder negativ äußert, das ist nicht in Zahlen zu messen, sondern es sind nur die Menschen, die sich eben äußern. Was daraus resultiert ist, dass man merkt, wie positiv es angenommen wird, dass wir Veranstaltungen machen, die auch in der Öffnungszeit schon beginnen. Das haben wir früher nicht gemacht. Wir haben immer erst geschlossen und dann um 19.30 Uhr was angefangen. Das war personell aufwendig und außerdem war es auch für die Kunden oder die Besucher gar nicht so optimal. Jetzt bleiben sie zum Teil hier, kriegen mit, um 17 Uhr beginnt hier irgendwas, beteiligen sich sogar. Also, das hat einen echten Mehrwert und das spricht auch dafür, dass die Kunden das gut finden. Also es gibt eine positive Resonanz. 
Es gibt immer Einzelne, die sagen „Ich möchte hier meine Ruhe haben.“, aber auch dafür haben wir einen Raum geschaffen. Der zwar auch manchmal sehr gut gefüllt ist und dann wird es da doch lauter, aber wir sind immer noch dabei, die Zonen ein bisschen schärfer zu definieren.

SK: Gibt es Maßnahmen, um genau diese Balance zu halten, zwischen einem ruhigen Ort und einem belebten Ort?

MS: Das ist bei uns einfacher als in anderen Bibliotheken, weil wir gestapelt sind. Wir haben fünf Etagen. Andere Bibliotheken haben es eher in der Fläche und da ist es schwierig. Hier kann man schon die Etage ein bisschen anders definieren. Also im fünften Stock hinter dem Aufzug, das ist eine wunderschöne Ecke, da haben wir die Methothek angesiedelt. Die sind da für sich sozusagen. Dann gibt es Arbeitsräume mit Einzeltischen und Arbeitsräume mit Gruppenmöglichkeit. Das Untergeschoss, da sind wir jetzt dabei, da ist es auch noch mal stiller. [Dort] wollen wir Arbeitsplätze einrichten, aber eben auch ein bisschen gemütlichere, also keine Büroarbeitsplätze und nur Tisch und Stuhl, sondern auch mit ein bisschen Atmosphäre.

SK: Ich war schon einige Zeit vor unserem Termin da und habe so ein bisschen beobachtet, wer hier so reingeht, das scheint mir eine bunte Mischung zu sein. Gibt es dennoch eine Personengruppe, die die Bibliothek am häufigsten nutzt? Oder ist das schwer zu sagen?

MS: Das ist ein bisschen saisonabhängig, also die Sekundarstufe 2, die Schüler die Facharbeiten schreiben und vor dem Abitur stehen, das ist eine große Gruppe, die auch unheimlich fleißig ist [lacht]. Das ist aber nur eine Gruppe; es gibt viele mittelalte Erwachsene, die sich hier aufhalten. Es gibt auch trotzdem noch die typischen Romanleser…

SK: Sind noch nicht ausgestorben?

MS: Nee [lacht], die bedürfen auch einer besonderen Pflege, weil da ist der Inhalt eben nicht so objektivierbar, wie es jetzt gerade im Trend ist. Bei BWL braucht man das, bei Technik und EDV das… [Bei Romanen] muss schon ein fachlicher Input von uns kommen. Menschen in Ausbildung, Deutschlernende, ganz viel. Und Menschen, die einfach miteinander sprechen wollen, das sieht man auch. Erfassen kann man das schlecht. Da müsste man ja wirklich gucken, für wen hält man jemanden. Ist das ein Schüler oder ist das ein Auszubildender. Lernt [die Person] Deutsch oder ist sie schon viele Jahre hier und liest einfach irgendeine Fachzeitschrift? Also das ist schwierig.

SK: Gab es trotzdem Veränderungen im Laufe der Jahre von den Besuchern oder war das ähnlich, wie sie es jetzt beschrieben haben?

MS: Also diese Tendenz, dass junge Leute hier sind, die ist gestiegen. Das kann man sagen, ja. Leute mit einer höheren Lärmtoleranz auch. Das ist schon richtig trubelig hier. Da sagen manche – ich bin ja auch schon lange hier – viele ältere Kunden, das ihnen das hier jetzt oft auch zu laut ist. Nicht, weil es undiszipliniert laut ist, [es sind] einfach viele Menschen, die sich unterhalten. Das erhöht den Lärmpegel und das möchten manche nicht, aber das ist, glaube ich, die Minderheit.

SK: Dann bietet es sich mit den Etagen ja tatsächlich an, dass man diese thematisch gestaltet.

MS: Ja, wobei man trotzdem sagen muss, wir haben ja den großen Innenhof und alles ist offen, so [geschlossen] sind die Etagen dann doch nicht, aber es ist zumindest ein Angebot.

SK: Wie spricht die Stadtbibliothek Hannover Menschen an, die normalerweise wenig Zugang zu kulturellen oder sozialen Räumen haben?

MS: Also wir gehen zunehmend auch raus aus dem Haus. Kennen Sie das Aufhof-Projekt?

SK: Ja.

MS: Da waren wir auch, mit mäßigem Erfolg, aber wir waren da und das ist erstmal schon richtig [lacht]. Dann sind wir bei den Smart City Days dabei, bei jugendlichen Technikfreaks sozusagen [lacht], mit Robotik gehen wir um. Wir haben Anfang nächsten Jahres, Mitte nächsten Jahres, eine Technothek. Ganz kultur- und bildungsferne Menschen kriegen wir nur durch Kindergärten [und] Schulen oder durch andere Vermittler. Die Technothek soll eher die MINT-Fächer propagieren.

SK: Also Sie gehen dann auch aktiv in Schulen und Kindergärten?

MS: Ja, das ist aber schon lange Standard.

SK: Das ist dann nochmal niederschwelliger, oder?

MS: Ja. Und die Zielgruppen, auf die muss man eben oft zugehen. Man muss nicht um die Aufmerksamkeit betteln, sondern man muss sich einfach nur zeigen. Das ist ja oft das Problem, dass man nicht bekannt genug ist und wenn es dann bekannt wird, ist großes Erstaunen da. 

SK: Welche Herausforderungen bestehen denn bei der Etablierung der Bibliothek als Dritter Ort? Bezogen auf Ressourcen, Personal,… Wie ist da Ihre Einschätzung?

MS: Also Herausforderungen gibt es zum Teil an die Mitarbeiter, weil auch ein anderes Publikum kommt. Es kann Konflikte geben, weil die Auffassung, wie man sich in einer Bibliothek verhält, eben doch verschieden sein können. Ich will das aber gar nicht so betonen, weil das für mich erstens nicht so eklatant ist und zweitens nicht so viel ist. [Es ist] kein Grund, sich von dem Konzept der Bibliothek als sozialer Raum wieder abzuwenden, aber man muss es natürlich sehen. Das Thema Wohnungslosigkeit haben wir schon immer gehabt, damit muss man umgehen. Die kümmert es aber nicht, ob wir als Dritte Orte definieren oder nicht. Wenn es hier warm und trocken ist und draußen nass und kalt, dann kommen sie natürlich und sollen auch kommen, das ist völlig in Ordnung. Herausforderung sonst ist, dass es ein anderes Arbeiten ist. Also die klassische Auskunft zum Beispiel. Da kommt jemand und möchte wissen, wo steht welches Buch, das ist nicht mehr die Hauptarbeit.

SK: Sondern?

MS: Die meisten kommen dann mit ihrem Handy und sagen, ich hab das Buch recherchiert und brauchen nur einen Hinweis, wo das jetzt ist. Das geht aber auch mit einer Ausschilderung. Es ist eher, dass man auch diese ganzen Begegnungen etwas moderiert, die hier stattfinden. Sehr viel Komplikationen und extrovertierteres Verhalten als früher vielleicht [lacht]. Aber auch nicht zu viel Regeln. Man muss schon auch als Mitarbeiter, der hier im Hause arbeitet, zulassen können, dass zum Beispiel die Möbel flexibel genutzt werden.

SK: Dann habe ich noch eine Frage zur Digitalisierung. Inwiefern werden Bibliotheken als Dritte Orte durch aktuelle Entwicklungen wie Digitalisierung und veränderte Lesekulturen beeinflusst?

MS: Also es ist schon so, dass die Leute die Begegnung suchen, auch wenn sie das herkömmliche Bibliothekserleben nicht so haben, sondern ein anderes. Wir haben hier mehrere Personen, die um 9 Uhr kommen, mit ihrer Tasche und ihrem Laptop, und dann bis 14 Uhr hier sitzen, zwischendurch Kaffee trinken gehen, offenbar hier arbeiten. Also die nutzen den digitalen Raum, ein gutes WLAN, also eine relativ ideale Arbeitsatmosphäre. Man ist nicht allein und muss sich selber auch irgendwie disziplinieren. Aber Digitalisierung meinen Sie jetzt nicht [insofern als dass] wir die Medien digital zur Verfügung stellen?

SK: Vielleicht ist das auch eher eine persönliche Frage. Durch Social Media ist es schwerer, die Verbindung zu anderen Leuten aufrecht zu erhalten. Man lebt quasi halb im Internet. [In dem Rahmen interessiert es mich], ob die Bibliothek ein Raum sein kann, um die Gemeinschaft zu fördern.

MS: Die persönliche, dann?

SK: Ja, genau.

MS: Ja das könnte ich so bestätigen. Wir merken das zum Beispiel im Queeren Wohnzimmer. [Dort] hatten wir mehrere Lesungen mit hauptsächlich jungen Autoren, die offenbar eine Szene bedienen. Da kommen die Leute aus Oldenburg mit ihren Eltern, weil sie diese Person lesen/sehen/hören wollen und andere treffen [wollen], die [den Autor] auch toll finden. Also das Phänomen, Lesen, Vorlesen, Lesungen, ist schon dann auch wieder im Plus und im Fluß.

SK: Werden Bibliotheken auch in Zukunft noch relevant sein?

MS: Wenn sie so weitermachen, wie wir, ja [lacht]. Also das ist glaube ich der springende Punkt. Wenn sie sich an den Bedürfnisse der Bevölkerung orientieren, ohne das Erbe, oder banal gesagt, das Buch, aufzugeben. Das ist ja kein entweder oder sondern es ist beides. Und es gibt Phasen, da hat der Bestand das Vorrecht gehabt und dann kommt die Welle: jetzt hat der Raum das Vorrecht und es wird sich irgendwie einpendeln zu einem bestimmten Maß.

SK: Das ist eine schöne Zukunftsaussicht. Abschlißende Frage. Welche neuen Projekte oder Ideen gibt es, um die Stadtbibliothek Hannover als Treffpunkt und sozialen Ort noch stärker zu etablieren?

MS: Wir hatten zwei Jahre lang einen Raum unten, das war ein Garderobenraum, mit hässlichen Schränken [lacht], den haben wir leer geräumt und zum Experimentierraum gemacht und haben [diesen Raum] verschiedenen Akteuren zur Verfügung gestellt. Jeweils vier Monate. Da gab es einmal das Thema Job und Karriere. Da war das Jobcenter dabei und die Sparkasse hat den Jugendlichen erzählt, wie man ein Konto eröffnet, mit Geld umgeht. Das andere war die Artothek. Kennen Sie die?

SK: Ja, die kenne ich.

MS: Die war hier für vier Monate und hat den Raum völlig anders umgestaltet und hat hier eine ganz andere Atmosphäre reingebracht. [Danach hat die Artothek] eine andere Unterkunft bekommen und wir hatten dann wieder ein neues Projekt. Das wollen wir noch ein bisschen weitermachen, dass einfach die Menschen hierherkommen können und was machen können. Das wollen wir ausbauen. Die Projekte, die wir angefangen haben sind auch noch am laufen, es ist noch nicht zu Ende. Was unten im Experimentierraum startet, soll verstetigt werden. Die Methothek, startete auch im Experimentierraum und hat jetzt einen Ort bekommen. Genauso das Queere Wohnzimmer. Die Veranstaltungsreihe ist vorbei, aber für die Community sind wir weiter als Ort da, den sie eigenständig bespielen können. Das wird ein ideeller Ort werden, also das ist… wir haben so ein quietschbuntes Sofa aus dem Schauspielhaus. Haben Sie das gesehen? 

SK: Ja.

MS: [lacht] Ja, das ist ne Leihgabe, das Wohnzimmer ist jetzt auch aufgelöst. Aber wir haben gesagt, von der Idee zum Ort. Nee, umgekehrt. Vom Ort zur Idee. Also die Idee bleibt erhalten, so als Haltung oder als Statement oder als Raum für Aktion.

Fazit

Durch das Interview mit Michael Stünkel über Bibliotheken als Dritte Orte konnte ich wertvolle Einblicke gewinnen und besser verstehen, wie Bibliotheken der Zukunft den sozialen Aspekt in den Mittelpunkt stellen, um Gemeinschaft zu fördern. Besonders faszinierend ist, dass Bibliotheken ein besonders niedrigschwelliges Angebot schaffen, um als Dritte Orte zu fungieren. Man muss kein konkretes Ziel haben, um eine Bibliothek zu besuchen: Vielleicht schaut man sich einfach die Neuzugänge an, liest die Zeitung oder bringt Bücher zurück – und entdeckt plötzlich eine Veranstaltung, die einen zum Bleiben einlädt. Diese Ungezwungenheit ermöglicht es, soziale Teilhabe ohne die Verpflichtung zu erleben, gezielt an einem Angebot teilnehmen zu müssen. Dabei wurde deutlich, dass dieser Ansatz zwar nicht alle Bedürfnisse gleichermaßen erfüllen kann, jedoch essenziell für die Weiterentwicklung moderner Bibliotheken ist. Es ist ein Thema, das sich kontinuierlich wandelt und weiterentwickelt – eine Dynamik, die besonders spannend und bedeutsam bleibt. Weißt du, was dein Dritter Ort ist? Mache das Quiz und finde es heraus!

Dein Dritter Ort

Quellen
¹ Archive/Stadtbibliothek-Hannover/Veranstaltungen/Workshop-s-in-der-MethoThek-der-Stadtbibliothek-Hannover/Was-ist-die-MethoThek
² https://www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/de/Microsites/aufHof/aufhof.php
³ https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Bildung/Bibliotheken-
https://artothek-hannover.de/

Bildnachweise

https://www.pexels.com/de-de/foto/gruppe-von-personen-1472334/
https://www.mattynewton.com/
https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Bildung/Bibliotheken-Archive/Stadtbibliothek-Hannover
https://www.pexels.com/de-de/foto/person-die-weisse-kreide-halt-625219/
https://www.hannover.de/Service/Presse-Medien/Landeshauptstadt-Hannover/Meldungsarchiv-f%C3%BCr-das-Jahr-2024/%E2%80%9Eaufhof%E2%80%9C-soll-verl%C3%A4ngert-werden
https://artothek-hannover.de/

„Library of Things“: Was Bibliotheken jenseits von Büchern ausleihen

Ein großes, schwarzes Regal gefüllt mit Büchern, Zeitschriften, Schallplatten, Spielzeug und verschiedenen Gegenständen, das eine Mischung aus traditioneller Bibliothek und persönlicher Sammlung darstellt. Symbolbild für eine Library of Things (Bibliothek der Dinge).

Autorin: Tamara Clauß


Was wäre, wenn die Bibliothek, in die Du jeden Monat gehst, nicht nur Bücher und Filme, sondern auch Akkuschrauber, Nähmaschinen oder ein Raclette-Set verleiht? Es wäre eine „Library of Things“ – eine Schatzkammer für den Alltag, die Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Ressourcenschonung in den Vordergrund rückt. Viele moderne Bibliotheken erfinden sich neu: Sie bieten weit mehr als nur gedrucktes Wort. 

In diesem Beitrag nehme ich Dich mit in die Welt der „Dinge-Bibliotheken“: Erfahre, was dieses Konzept bedeutet und dass es nicht nur zeitgemäß, sondern auch sinnvoll ist; was Du davon hast; und was es für die Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität bringt, wenn Bibliotheken zu Orten des Teilens und der Innovation werden.  

Inhaltsverzeichnis
Library of Things: Mehr als nur Bücher – wie Bibliotheken Nachhaltigkeit neu definieren
Hintergrund und Entstehung
Beispiele aus der Praxis – This is where the magic happens
Vorteile der Library of Things für die Gesellschaft und den Einzelnen
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Fazit: Teilen ist das neue Haben

Ein großes, schwarzes Regal gefüllt mit Büchern, Zeitschriften, Schallplatten, Spielzeug und verschiedenen Gegenständen, das eine Mischung aus traditioneller Bibliothek und persönlicher Sammlung darstellt. Symbolbild für eine Library of Things (Bibliothek der Dinge).
JayMantri / Pixabay

Library of Things: Mehr als nur Bücher – wie Bibliotheken Nachhaltigkeit neu definieren

Bibliotheken befinden sich im Wandel und erfinden sich stetig neu. Einst vor allem stille Lesesäle, sind sie heute nicht zuletzt ein Ort der Gemeinschaft und des Miteinanders. Eine „Library of Things“ steht dabei für mehr als nur das Ausleihen von Dingen. Sie steht für den Zeitgeist. Der gesellschaftliche Fokus rückt immer stärker auf Aspekte wie Nachhaltigkeit, gemeinschaftliches Handeln und Ressourcenschonung. Egal ob Werkzeugkasten, Kuchenform oder Wanderrucksack – leihen statt kaufen liegt voll im Trend, und das spiegelt sich in unserem Konsumverhalten wider.

Der Grund dafür ist weit mehr als bloße Bequemlichkeit. Eine „Library of Things“ schont Geldbeutel und Umwelt und fördert sozialen Austausch. Aber was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Konzept? Was kann man dort entdecken, und welche Herausforderungen müssen gemeistert werden, damit alle profitieren können? Das und noch mehr erfährst Du in diesem Artikel.

Hintergrund und Entstehung

Die Idee der „Library of Things” ist eine Verschmelzung von zwei gesellschaftlichen Bewegungen: der sogenannten Sharing Economy und dem Streben nach mehr Nachhaltigkeit. Als „Sharing Economy“, auch „Shared Economy“ oder „Shareconomy“, bezeichnet man eine Wirtschaftsform, in der besonderer Wert auf das kollektive Verwenden von Ressourcen gelegt wird, während der individuelle Besitz in den Hintergrund tritt. Wieso sollte man Dinge kaufen, die man nur wenig nutzt? Warum nicht stattdessen teilen? Konsumverhalten wird so nachhaltig verändert.

Dieses Prinzip gilt auch für Bibliotheken der Dinge. Statt die Bohrmaschine, den Metalldetektor oder die Gitarre teuer zu kaufen und dann nach kurzer Nutzung verstauben zu lassen, können sie hier einfach ausgeliehen werden. Der Aspekt des Teilens wird also über den individuellen Besitz gestellt. Der Umweltvorteil liegt hier klar auf der Hand.

Du glaubst, diese so einfache wie geniale Idee wäre eine moderne Erfindung? Weit gefehlt! Bereits in den 1970er Jahren entstanden in Deutschland sogenannte Leih-Läden[1], in denen vor allem Kinderspielzeug geliehen statt gekauft werden konnte. Die erste echte „Library of Things“ eröffnete 1979 in der Stadt Berkeley in Kalifornien.[2] Diese hieß aber noch nicht so – der Begriff wurde geprägt von einer gesellschaftlichen Bewegung in London im Jahre 2014, die sich von der ein Jahr zuvor eröffneten Toronto Tool Library inspirieren ließ.[3]

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts begann dann der große Vormarsch der Dinge-Bibliotheken auch in Deutschland. 2016 eröffnete die erste in Berlin, mittlerweile gibt es bundesweit über 150.[4]

Beispiele aus der Praxis – This is where the magic happens

Die Idee der „Library of Things“ hat in Deutschland längst Fuß gefasst und wird immer mehr zu einem festen Bestandteil öffentlicher, aber auch wissenschaftlicher Bibliotheken. Viele deutsche Bibliotheken bieten mittlerweile eine solche Dinge-Bibliothek an und erweitern so ihr Angebot über Bücher hinaus zu modernen Kultur- und Ressourcenzentren.

Ein herausragendes Beispiel ist die Gemeindebibliothek Gauting[1]. Sie verfügt über ein breites Spektrum an ausleihbaren Gegenständen, darunter Werkzeuge, Küchengeräte und Freizeitartikel. Ob Bohrmaschine, Raclette-Grill oder sogar ein Tischkicker – die Bibliothek ermöglicht es ihren Nutzer:innen , Dinge auszuprobieren und zu nutzen, ohne sie kaufen zu müssen.

Ein weiteres Beispiel ist die Stadtbibliothek Ludwigshafen, die nach ihrer Renovierung einen Makerspace eröffnet hat, der gleichzeitig auch eine „Library of Things“ ist. Hier können zum einen neben Tablets und Laptops auch Werkzeuge und Geräte ausgeliehen werden, auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, kreative Projekte direkt vor Ort umzusetzen. Der Südwestrundfunk (SWR) zeigt in einer kurzen Reportage[5], wie diese innovative Idee in Ludwigshafen gelebt und von den Nutzenden angenommen wird.

Südwestrundfunk / YouTube

Die Vorteile einer „Library of Things“ liegen klar auf der Hand: Nutzende sparen Geld und Platz, schonen Ressourcen und erhalten Zugang zu Gegenständen, die sie vielleicht nur ein einziges Mal benötigen und unter anderen Umständen gegebenenfalls teuer kaufen würden. Gleichzeitig fördert das Konzept die Umsetzung der Prinzipien der Sharing Economy[6]. Es unterstützt Umweltschutz und Nachhaltigkeit, da weniger produziert und konsumiert werden muss. Der gesellschaftliche Ressourcenverbrauch wird reduziert.

Durch die Entwicklung solcher Angebote wandeln sich Bibliotheken immer mehr von Bücherhallen zu modernen Kultur- und Ressourcenzentren, die nicht nur Wissen, sondern auch praktische Alltagsgegenstände allgemein zugänglich machen und dadurch sie aktiv zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen. Indem sie Dinge für Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft zugänglich machen, fördern sie zudem die soziale Gerechtigkeit.

Vorteile der Library of Things für die Gesellschaft und den Einzelnen

Die Beispiele aus der Praxis zeigen, wie vielfältig und lebendig die „Library of Things“ bereits in Deutschland umgesetzt wird. Doch was bedeutet dieses Konzept konkret für Dich und unsere Gesellschaft? Die Vorteile sind vielfältig, sie reichen von praktischem Nutzen bis hin zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen.

Stell Dir vor, du könntest Dinge wie ein Zelt, ein Mikroskop oder sogar ein Heimplanetarium einfach ausleihen, anstatt sie teuer zu kaufen und dann viel zu selten zu nutzen. Genau das macht die Bibliothek der Dinge möglich – und dabei geht es um weit mehr als nur um praktischen Nutzen.

Ein essentieller Aspekt ist die Nachhaltigkeit[7]. Indem wir Dinge miteinander teilen, verringern wir unser aller Bedarf an neuen Produkten. Das schont Ressourcen und schützt die Umwelt. Warum sollten in fast jedem Haushalt Gegenstände Staub ansetzen, wenn wir sie gemeinsam nutzen können? So kannst auch Du aktiv dazu beitragen, bewusst nachhaltiger zu konsumieren und die Umwelt dadurch zu entlasten.

Für Dich als Nutzenden bedeutet das vor allem zwei Dinge: Kostenersparnis und Platzgewinn. Brauchst Du wirklich eine eigene Nähmaschine oder eine teure Kameraausrüstung, die Du höchstens einmal im Jahr verwendest? Durch das Ausleihen könntest Du nicht nur Geld sparen, sondern auch Platz in Deinen eigenen vier Wänden.

Doch die „Library of Things“ hat noch mehr zu bieten: Sie stärkt das soziale Miteinander. Beim Ausleihen und Zurückgeben kommt man ins Gespräch, tauscht sich aus und lernt neue Menschen kennen. Bibliotheken werden so zu Orten der Begegnung und des gemeinschaftlichen Handelns. Beim gemeinsamen Arbeiten an einem kreativen Projekt werden neue Freundschaften geknüpft.

Die „Library of Things“ ist mehr als ein praktisches Angebot – sie ist ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren, sozialeren und lebenswerteren Gesellschaft. Und Du kannst ein Teil davon sein. Warum nicht einfach mal ausprobieren?

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Das Konzept „Library of Things“ bietet viele Vorteile – für Dich, die Gesellschaft und die Umwelt. Doch wie bei allem gibt es auch hier Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Gleichzeitig eröffnen sich dabei aber auch spannende Zukunftsperspektiven für Bibliothek und Nutzende.

Eine der größten Herausforderungen ist der Pflegeaufwand. Die ausleihbaren Gegenstände müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden, um ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Das erfordert Zeit, Know How und oft auch zusätzliches Personal. Dazu kommt der Platzbedarf: Größere Gegenstände wie Werkbänke oder Freizeitgeräte benötigen viel Lagerfläche, die nicht jeder Bibliothek zur Verfügung steht. Auch die Verwaltung ist eine Aufgabe, die man nicht unterschätzen darf. Das Angebot muss kontinuierlich an die Nachfrage angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Nutzenden auch das finden, was sie suchen. Diese Arbeit fällt dabei zusätzlich zum regulären Bibliotheksbetrieb an.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Finanzierung. Die Anschaffungskosten für qualitative Gegenstände können hoch sein, und viele Einrichtungen sind auf Fördergelder, Spenden oder Partnerschaften angewiesen. Besonders für kleinere Bibliotheken ohne zusätzliche finanzielle Mittel und mit stark begrenztem Budget kann dies eine schier unüberwindliche Hürde darstellen. Oft werden teure Gegenstände daher nur als Ersatz für besonders beliebte, stark genutzte oder irreparabel beschädigte Artikel angeschafft[8], um die Kosten im Rahmen zu halten und dafür den Schwerpunkt auf ein breiteres Angebot legen zu können. Das gilt insbesondere dann, wenn zunächst unsicher ist, wie gut der Artikel angenommen wird.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es vielversprechende Zukunftsperspektiven. Eine Möglichkeit ist die Zusammenarbeit mit Partnern, etwa mit Unternehmen oder Reparaturcafés. So können nicht nur die Kosten geteilt, sondern auch Expertise und Ressourcen gebündelt werden. Ein digitales Buchungssystem, wie es in fast allen Bibliotheken standardmäßig genutzt wird, vereinfacht die Ausleihe gestaltet die Bestandsverwaltung effizienter.

Vor allem aber gewinnt die „Library of Things“ in einer Gesellschaft, die immer stärker auf Nachhaltigkeit setzt, zunehmend an Relevanz. Nicht umsonst ist ihre Zahl in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Sie zeigt, wie wir durch Teilen und gemeinsame Nutzung Ressourcen schonen und unseren ökologischen Fußabdruck verringern können. Bibliotheken entwickeln sich so zu modernen Zentren für nachhaltigen Konsum und Gemeinschaft – und Du kannst ein Teil dieser Bewegung sein.

Fazit: Teilen ist das neue Haben

Bibliotheken zeigen mit der „Library of Things“ nachdrücklich, wie sie über ihre klassische Rolle als „Bücherhalle“ hinauswachsen können, um als Orte des Teilens und der Nachhaltigkeit anerkannt zu werden. Sie ermöglichen den Zugang zu nützlichen Gegenständen des nicht ganz alltägliche Bedarfs, ohne dass jede:r diese besitzen muss. Damit leisten sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Schonung von Ressourcen und Entlastung von Haushalten.

Natürlich stehen solche Projekte immer auch vor Herausforderungen: Sei es die Finanzierung, die Pflege der Gegenstände oder die Organisation eines reibungslosen Verleihsystems – das alles erfordert Engagement und mitunter kreative Lösungen. Doch die Vorteile überwiegen eindeutig: Weniger Konsum bedeutet weniger Umweltbelastung, und geteilte Ressourcen schaffen mehr Gleichheit. Außerdem gilt doch immernoch: geteilte Freude ist doppelte Freude.

Vielleicht gibt es ja auch in Deiner Nähe schon eine Bibliothek der Dinge. Schau doch mal in Deiner Bibliothek vorbei, informier‘ Dich oder mach sogar mit. Denn letztlich lebt dieses Konzept von Menschen, die teilen – nicht nur Dinge, sondern auch Ideen, Verantwortung und Visionen für eine nachhaltigere Zukunft.


[1] Demmelhuber, Sandra (2023): Leihen statt Kaufen: Immer mehr „Bibliotheken der Dinge“. Online unter https://www.br.de/nachrichten/bayern/leihen-statt-kaufen-immer-mehr-bibliotheken-der-dinge,TU3t2wy

[2] globalmagazin (2016): Ausleihen in der Bibliothek der Dinge. Online unter https://globalmagazin.eu/themen/wirtschaft/ausleihen-in-der-bibliothek-der-dinge/

[3] Library of Things (o. J.): Our Mission. Online unter https://participate.libraryofthings.co.uk/mission

[4] OCLC (2025): Bibliothek der Dinge. Online unter https://connect.oclc.org/bib-der-dinge

[5] SWR Aktuell (2023): Bibliothek der Dinge – So können Bibliotheken heute noch Erfolg haben. Online unter https://www.youtube.com/watch?v=EZMCRdujIHI

[6] Ameli, Najine (2020): Die neue Share Economy: Bibliotheken der Dinge. Bielefeld: transcript.

[7] Claudelin, Anna; Tuominen, Kaisa; Vanhamäki, Susanna (2022): Sustainability Perspectives of the Sharing Economy: Process of Creating a Library of Things in Finland In: Sustainability, Jg. 14, H. 11

[8] Lehnert, Sarah; Schmid-Ruhe, Bernd (2022): Der Marketingeffekt steht klar im Mittelpunkt In: BuB Forum Bibliothek und Information, H. 74. Online unter https://www.b-u-b.de/detail/der-marketingeffekt-steht-klar-im-mittelpunkt

Onboarding-Projekte für Auszubildende in Bibliotheken

  • Einleitung
  • Statistik
  • Was ist Onboarding?
  • Was versteht man unter einem Patensystem?
  • Das Onboarding-Projekt in der UB Gießen
  • Erfolg in der UB Gießen?

Onboarding-Projekte in Bibliotheken können den Übergang von den bekannten Strukturen der Schule in die Arbeitswelt angenehmer machen. Dieser ist besonders für junge Menschen problematisch und geht oft mit Unsicherheiten und Selbstzweifeln einher. Dabei haben junge Menschen oft dieselben Fragen und Sorgen im Kopf. Schaffe ich das alles? Was passiert, wenn ich etwas nicht hinbekomme? An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche oder Fragen habe? Hoffentlich erfülle ich alle Anforderungen und Erwartungen. Solche Gedanken und Sorgen können dazu führen, dass die Ausbildung misslingt, was zu Frustration und Enttäuschung der betroffenen Person führt. Eine mögliche Folge wäre der Abbruch des Ausbildungsverhältnisses.

Die Abbruchquote ist zwar nicht so hoch wie in anderen Ausbildungsberufen, liegt im öffentlichen Dienst jedoch immer noch bei 9%, laut einer Studie der BIBB aus dem Jahr 2022. Die meisten Ausbildungen werden allerdings häufig bereits am Anfang der Ausbildung vorzeitig beendet.

BIBB-Datenreport 2024

Was kann also getan werden, um dem entgegenzuwirken? Eine Lösung, die im Folgenden vorgestellt werden soll, sind sogenannte Onboarding-Projekte, die von den jeweiligen Einrichtungen individuell umgesetzt werden können. Durch Einzelmaßnahmen soll es den Berufseinstieg unterstützen und den Übergangsprozess für beide Seiten zum Erfolg führen.

Beim Onboarding-Projekt liegt der Fokus auf der Betreuung der neuen Mitarbeitenden und Auszubildenden vor und während des ersten Jahres ihrer neuen Tätigkeit. Hierfür stehen sogenannte Mentor*innen mit allgemeinen Hilfestellungen und Tipps zur Seite, um den Einstieg in den neuen Betrieb zu erleichtern.
Dabei unterscheidet man gerne zwischen Pre- und Onboarding. Die Phase des Pre-boarding beginnt mit der Unterschrift auf dem Arbeitsvertrag und endet mit dem ersten Arbeitstag. Während dieser Zeit soll man die Gelegenheit erhalten, sich zu orientieren und erste Fragen zu klären, wie z.B. wer der Ansprechpartner ist oder wie der erste Tag am neuen Arbeitsplatz aussieht. Die Onboarding-Phase zieht sich dann durch das erste Jahr des Berufseinsteigers. Hierbei wird die Person im übertragenen Sinne an die Hand genommen und mit den Strukturen, den anderen Kolleg*Innen und dem Arbeitsbereich vertraut gemacht. An dieser Stelle gibt es mehrere Herangehensweisen, die jeder Betrieb individuell gestaltet. In diesem Beitrag wird hauptsächlich auf das Patensystem bzw. das Mentoring-Programm Bezug genommen.

Hierbei steht ein anderer, erfahrener Auszubildender dem neuen Kollegen zur Seite und begleitet ihn durch seine ersten Arbeitstage. Unter jungen Kolleg*Innen entsteht schnell ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis, was dem Neuankömmling den guten Einstieg erleichtert.
Dieses Programm wurde auch vor Kurzem erst in der Universitätsbibliothek in Gießen eingeführt.
Dort sind es vor allem die ehemaligen Auszubildenden, die als sogenannte Mentor*Innen jeweils einem neuen Azubi zugeteilt bekommen. Dabei beginnt deren Aufgabe bereits beim Preboarding, indem sich die neuen Auszubildenden per Mail an die Mentor*Innen wenden können, falls Sie fragen haben oder sich austauschen wollen. Die Mentor*Innen nutzen diese Gelegenheit auch gerne, um sich und das Programm schon mal vorzustellen und eventuelle Treffen wie eine Bibliotheksführung und ein vorab Kennenlernen der anderen Kolleg*Innen zu arrangieren.
Für weitere Informationen und Tipps ist das folgende Video zu empfehlen.

In der Bibliothek angekommen, nehmen die Mentor*Innen an den Einführungstagen der neuen Azubis teil, sodass Sie direkt von Anfang an im Geschehen dabei sind. Für den Verlauf des ersten Ausbildungsjahres werden zunächst feste Gesprächstermine mit den Auszubildenden vereinbart. Die Mentor*Innen erkundigen sich wie es aktuell in den verschiedenen Abteilungen läuft oder ob es etwas gibt, was die Azubis beschäftigt. Eine regelmäßige gemeinsame Mittagspause gehört ebenfalls zu dem Programm. Dies alles ist bereits Teil der Onboarding-Phase. Die genannten Punkte werden jedoch mit der Zeit immer mehr reduziert und die Mentor*Innen dienen nur noch als passive Ansprechpartner.

Zum Onboarding-Projekt gab es in Gießen bereits positive Rückmeldungen. Besonders wenn die Auszubildenden Fragen haben, empfanden sie es als viel angenehmer und einfacher, da man sich erstmal an die Mentor*Innen wenden kann als gleich zur Ausbildungsleitung zu marschieren. Dies bildet nämlich oftmals eine gewisse Hürde, gerade wenn die Auszubildenden noch recht jung sind.  Zudem ist zu beobachten, dass sich die Beziehungen unter den Kolleg*Innen festigen, wodurch ein angenehmeres und stressfreies Arbeitsklima zu erkennen ist.

Geocaching goes Bibliothek

von Nadja Namokel und Kathleen Quicker

„Stell Dir vor, du betrittst eine Bibliothek nicht nur, um ein Buch auszuleihen, sondern um auf eine spannende Schatzsuche zu gehen. Genau das ermöglichen Geocaches in Bibliotheken.
Eine faszinierende Verbindung von Literatur und moderner Schnitzeljagd!“

Vielleicht hast du es schon mal selbst ausprobiert oder kennst jemanden, der regelmäßig auf die Suche geht. Geocaching ist ein Sport, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und das schon seit über 20 Jahren. Von vielen wird er als ‚moderne Version der Schnitzeljagd‘ bezeichnet. Die Spielmöglichkeiten beim Geocaching sind dabei sehr vielfältig.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Geocaching?

Logo mit dem Wort Geocaching.

Beim Geocachen geht es darum, mithilfe von GPS-Daten ein Versteck zu finden und sich dann in das beiliegende Logbuch einzutragen. Viel wichtiger als das Ziel, ist aber der Weg dahin. Mittlerweile reicht es Geocachern weltweit schon längst nicht mehr aus, in der freien Natur nach neuen Caches zu suchen. Man kann in sogenannten Lost Places auf ‚Cache-Jagd‘ gehen oder bei einem Multi mehrere Stationen ablaufen, um schlussendlich zum Final, also zum Ziel zu gelangen.

Will man selbst Teil der Community werden, reicht es aus, wenn man sich kostenlos auf einer der verschiedenen Geocaching-Plattformen anmelden. Die Bekannteste ist die bereits im Jahr 2000 zuerst gegründete Plattform von Groundspeak. Allerdings gibt es noch viele weitere Websites. Auf diesen kann man sich als Premium-Mitglied mit einem jährlichen oder monatlichen Abo anmelden, wenn man alle verfügbaren Caches sehen möchte. Aber auch ohne Anmeldung kann man auf die Suche gehen und Caches loggen.

Bevor man auf die ‚Jagd‘ geht, sollte man aber das ein oder andere Equipment mitnehmen: ein aufgeladenes Smartphone oder GPS-Gerät, festes Schuhwerk, Stift und Notizbuch, Rucksack mit Essen und Trinken, Taschenlampe und Gummihandschuhe. Etwas, dass ebenfalls nicht fehlen sollte, sind kleine Tauschgegenstände von geringem Wert, z. B. kleine Überraschungsei-Figuren oder ähnliches. Denn es ist unter Cachern üblich, dass man beim Final ebenfalls solche kleinen Spielzeuge findet und vor Ort tauscht.

Die Community entwickelt immer wieder neue Ideen und so sind nun auch Bibliotheken Teil dieses großes Geocaching-Kosmos geworden.

Logbuch vom Geocaching mit Stift auf einem Baumstamm

Geocaching vs. Bibliotheken

Geocaching in Bibliotheken ist eine spannende Mischung aus Abenteuer und Lesespaß, die Bücherfans und Schatzjäger gleichermaßen begeistert! Die stillen Ecken und versteckten Winkel zwischen den Bücherregalen bieten perfekte Plätze für knifflige Rätsel und kreative Verstecke. So wird die Bibliothek zu einem Ort, an dem Generationen auf Entdeckungsreise gehen können. Ein Treffpunkt, der Tradition und modernen Freizeitspaß auf geniale Weise verbindet. Dieses innovative Konzept macht nicht nur schlauer, sondern zeigt auch, dass Bibliotheken viel mehr sein können als reine Leseorte:
Sie werden zu spannenden Spielwiesen für Wissensdurst und Entdeckerfreude!

Bücherregal in einer Bibliothek
[Pixabay]

In deutschen Bibliotheken wartet eine bunte Welt voller kreativer Geocache-Typen darauf, entdeckt zu werden!

Multi-Caches schicken Abenteurer quer durch das Bibliotheksgebäude und fordern sie heraus, spannende Infos aus Büchern oder Hinweisschildern zu entschlüsseln und dabei von Station zu Station zu laufen. Letterbox-Hybride kombinieren den nostalgischen Charme des Letterboxings mit dem Hightech-Feeling des Geocachings – ein absoluter Hit für Fans beider Welten. Traditionelle Caches, ein Cache ohne weitere Aufgaben oder Rätsel, findet man oft in kleineren Büchereien oder versteckt in öffentlichen Bücherschränken. Während virtuelle Adventure Labs bei Events, wie in Dresden, für ein außergewöhnliches digitales Suchabenteuer sorgen. Bei diesem neuen Geocaching-Typ werden keine physischen Cache-Behälter mehr benötigt.

Mit diesem kreativen Ansatz können Bibliotheken neue Zielgruppen begeistern und ihr Image aufpolieren. So tauchen die unterschiedlichsten Menschen ganz nebenbei in die Welt des Lesens ein und finden neben dem ein oder anderen spannenden Buch auch den gesuchten Cache.

Geocaching in Bibliotheken ist ein abwechslungsreiches Erlebnis, das für jeden etwas bietet! Zudem bringt es frischen Wind in traditionelle Bildungseinrichtungen und verbindet Lernen mit Freizeitgestaltung. Es zeigt eindrucksvoll, wie klassische Institutionen in der digitalen Ära relevant bleiben können – spannend, innovativ und überraschend anders.

Vor allem eins steht bei der ganzen Suche ganz klar im Vordergrund: Spaß haben und neue Welten und Gebiete entdecken. Dabei müssen zwar knifflige Rätsel oder andere Hindernisse überwunden werden, aber am Ende lockt immer das Ziel: das Verewigen im Logbuch.

Beispiele aus deutschen Bibliotheken

In Deutschland gibt es verschiedene Beispiele, wie Bibliotheken ‚Geocaching‘ in Szene setzen!

Die kleine Bücherei an der Bushaltestelle in Seeligstadt begeistert mit einem charmanten traditionellen Cache. Die Städtischen Bibliotheken Dresden sorgten 2024 mit einem Geocaching Mega-Event in der Zentralbibliothek für Aufsehen.

Und die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek? Sie ist Teil der GeoTour „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ in Hannover, die anlässlich des Leibniz-Jahres 2016 entwickelt wurde. Auch die Bibliothek der Trierer Universität setzt Geocaching gekonnt ein. Auf dem Uni-Freigelände wartet ein finaler Cache darauf, entdeckt zu werden – ein spannendes Erlebnis für Studierende und Gäste!

Die Stadtbibliothek Bielefeld hingegen begeistert mit „Der Bücherwurm – Reloaded“. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage ihres beliebten Geocaches, der die Besucher auf eine literarische Schatzsuche quer durch die Bibliothek schickt. Ein weiteres Highlight bietet die Stadtbibliothek Merzig. Mit ihrer beeindruckenden Sammlung von 48.000 Büchern verbirgt sich hier ein Geocache, der Besucher mit der Frage „Wo ist der Cache?“ in ein spannendes Rätselabenteuer eintauchen lässt.

Diese vielseitigen Ansätze zeigen, wie Bibliotheken Geocaching geschickt nutzen, um Besucher zu begeistern und ihre Räume in spannende Erlebniswelten zu verwandeln!

Geocaching Mega – Event

Facebook-Post zum Geocaching Mega-Event der Bibliothek Dresden mit "Fin", dem Maskottchen des Events

Das Geocaching Mega-Event „Lesen – Leihen – Loggen“ am 10. August 2024 in der Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden war ein absoluter Volltreffer!

Mit über 3.000 Teilnehmenden aus mehr als zehn Ländern erlebte die Bibliothek ihren besucherstärksten Tag aller Zeiten. Das Event war ein aufregender Mix aus moderner Schatzsuche und bibliothekarischem Charme. Über 50 Adventure Lab Caches führten die Teilnehmer auf spannende Erkundungstouren durch die Bibliothek und die Umgebung. Workshops, Lesungen und inspirierende Vorträge zu Reisethemen entfachten den Abenteuergeist – perfekt abgestimmt auf das Geocaching-Erlebnis.

Für Kinder gab es spezielle Aktionen, die auch die jüngsten Schatzjäger mit einband, während Führungen durch die Bibliothek den Besuchern exklusive Einblicke in die Einrichtung boten. Ein individuelles Logbuch krönte den Tag und machte das Event unvergesslich.

Dieses Highlight zeigt, wie Bibliotheken mit kreativen Konzepten und moderner Technik neue Zielgruppen gewinnen und ihre Räumlichkeiten in echte Erlebniswelten verwandeln können. Die gelungene Kombination aus digitalem Abenteuer und klassischem Bibliotheksflair war ein voller Erfolg und definitiv ein Vorbild für andere!

Du möchtest mehr über die Atmosphäre und die Details des Events erfahren? Dann Schau gern mal in die Kritik von Kati1988.

Austausch mit einer Geocacherin

I: Sind Sie in einer Geocaching-Community (aktiv)?

B: Durch meinen Heimatort ist es vordergründig die Dresdner Geocaching Community, in der ich aktiv bin und aus der ich im Laufe der letzten Jahre viele Personen kennengelernt habe. Dies geschieht fast schon automatisch, wenn man an verschiedenen Geocaching-Events teilnimmt und dort miteinander ins Gespräch kommt.

I: Welche Tipps würden Sie Geocaching-Anfängern geben?

B: Sich zunächst einfache traditionelle Geocaches mit einer niedrigen Schwierigkeits- und Geländewertung zu suchen. Da ist der Cache auch wirklich an den angegebenen Koordinaten versteckt. Und auch den Kopf nicht in den Sand zu stecken, wenn die Dose einmal nicht gleich auf Anhieb gefunden wird – vielleicht hat man beim nächsten Mal mehr Glück. Am besten, man ist nicht allein unterwegs und nimmt noch Freunde mit, dann macht es gleich viel mehr Spaß!

I: Was hat Sie dazu inspiriert, ein Mega-Event zu organisieren?

B: Die Überlegung kam immer mal wieder bei kleineren Geocaching-Events mit anderen Geocacherinnen und Geocachern auf und diese fanden die Idee eines Mega-Events direkt vor der Haustür ohne weite Anfahrtswege natürlich super. Nachdem wir ein wenig ernsthafter darüber nachgedacht hatten, habe ich einen Gesprächstermin bei unserer Direktorin der SBD vereinbart und sie hat dem Ganzen zugestimmt.

Außerdem bot die Organisation eines Mega-Events die Gelegenheit, Geocacherinnen und Geocachern aus der ganzen Welt Dresden als Stadt und Reiseziel näher zu bringen – inklusive der Zentralbibliothek und der schönen Geocaches hier vor Ort. Hinzu kommt, dass das letzte Geocaching Mega-Event in Dresden eine Weile her war und schon 2012 stattgefunden hatte.

I: Wie lange hat die Planung und Vorbereitung gedauert?

B: Die Planungsphase startete im Frühjahr 2023 mit einem Gesprächstermin bei unserer Direktorin und ging ca. 1,5 Jahre.

I: Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation?

B: Zum einen waren dies einige bürokratische Richtlinien und Auflagen der Stadt, die wir während der Planung als auch während des Events selbst einhalten mussten. Auch die Umsetzung zur Einhaltung des Brandschutzes war nicht ganz einfach.

I: Gab es unerwartete Situationen, die Sie meistern mussten?

B: Ja, aber ich denke das bringt die Organisation eines Events dieser Größenordnung auch zwangsläufig mit sich. Dies war zum Beispiel der Fall, als alle unsere ehrenamtlichen Helfer aus der Community für den Eventtag plötzlich ein amtliches Führungszeugnis brauchten und nicht mehr viel Zeit dafür war.

I: Welche Trends beobachten Sie in der Geocaching-Community?

B: Geocaching hat in den letzten Jahren immer mehr Bekanntheit erlangt und viele Leute – zumindest in Deutschland – haben inzwischen zumindest schon einmal etwas davon gehört. Auch seit Corona hat die Anzahl der neuen Geocacherinnen und Geocacher zugenommen.

Die Dresdner Geocaching Community ist sehr aktiv, sodass in letzter Zeit fast täglich kleinere Events im Stadtgebiet stattfinden. Auch werden immer mehr Lab-Caches erstellt und gespielt.

I: Was macht für Sie ein perfektes Geocaching-Erlebnis aus?

B: Zum einen, wenn ich neue Orte kennenlerne, die ich ohne Geocaching nie entdeckt hätte. Zum anderen ist es toll, gemeinsam mit Freunden draußen in der Natur unterwegs zu sein, Abenteuer zu erleben und eine schöne Zeit zu haben. Wenn wir daneben noch Lost Place Caches besuchen oder es Geocaches mit einer interessanten Story sind, macht dies sehr viel Spaß.

Geocaching-Maskottchen in der Bibliothek

Wir hoffen, dein Interesse für die Bibliothek in deiner Nähe geweckt zu haben und vielleicht entdeckst du ja dort bald deinen ersten oder nächsten Cache.

Noch mehr Lust auf interaktive Spiele im Bibliothekskontext? Dann probier doch mal das.


Academic (2000-2025): Universität Trier. Online unter https://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/Uni_Trier_-_UB.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Austausch mit Kollegin/Geocacherin, welche das Mega-Event Dresden organisiert und durchgeführt hat.

Cacher-Reisen (2025): Was ist ein Travelbug? Beitrag vom 17. Januar 2022. Online unter https://www.cacher-reisen.com/blogs/news/was-ist-ein-travelbug [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachebehälter. Zuletzt aktualisiert am 24. September 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachebeh%C3%A4lter [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachetypen. Zuletzt aktualisiert am 07. Oktober 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachetypen [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): FTF. Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2020. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/FTF [Abruf am 11.01.2025]

Cachinghausen (2022): Was sind Muggels (bzw. Muggle) beim Geocaching? Online unter https://www.cachinghausen.de/was-sind-muggels-beim-geocaching/ [Abruf am 11.01.2025]

Genevieve (2023): Kreative Geocaches: Caches in Bibliotheken. Zuletzt aktualisiert am 7. November 2023. Online unter https://www.geocaching.com/blog/2023/11/kreative-geocaches-caches-in-bibliotheken/ [Abruf am 25.11.2024]

Geocaching (2000-2025): 48.000 Bücher – Wo ist der Cache?. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter  https://www.geocaching.com/geocache/GC44K7V [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Büchercaches. Online unter https://www.geocaching.com/plan/lists/BMDPP90 [Abruf am 02.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Bücherwurm – Reloaded. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC454CE [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Geocaching Adventure Lab. Online unter https://www.geocaching.com/sites/adventure-lab/de/ [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Hort des Wissens. Zuletzt aktualisiert am 08.06.2009. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC1WX84 [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Leibniz` Geoheimnisse: Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 22.01.2016. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC6A3JT_leibniz-geoheimnisse-bibliothek[Abruf am 26.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Lesen – Leihen – Loggen. Zuletzt aktualisiert am 10.08.2024. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GCAB00K [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Mach mit bei der weltweit größten Schatzsuche. Online unter geocaching.com/play [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching-info.de (o.J.): Geocaching Plattformen. Online unter https://geocaching-info.de/geocaching-info/finden-verstecken/geocaching-plattformen [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching.Website (2023): Welche Cachetypen gibt es? Zuletzt aktualisiert 2023. Online unter https://geocaching.website/was-ist-geocaching/welche-cachetypen-gibt-es/ [Abruf am 23.01.2025]

Gröger, Brigitte (2017): Entwicklung eines bibliothekspädagogischen Geocaching-Veranstaltungskonzeptes für Kinder an den Städtischen Bibliotheken Dresden. Bachelorarbeit. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Gründel, Markus (2021): Geocaching I. Alles rund um die moderne Schatzsuche. 8., überarbeitete Auflage. Welver: Conrad Stein Verlag GmbH

Hannover entdecken…(2012): Stadtbibliothek Hannover – Bücher, Zeitungen und vieles mehr. Zuletzt aktualisiert am 14. August 2012. Online unter https://www.hannover-entdecken.de/wp-content/uploads/2021/09/Stadtbibliothek-Hannover.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Höhne, Kati (2024): Die Welt von kati1988. Ein Geocaching – Blog. Zuletzt aktualisiert am 13. August 2024. Online unter https://kati1988.de/2024/08/13/lesen-leihen-loggen-so-war-das-mega-event-in-dresden/ [Abruf am 29.12.2024]

Sinnecker, Ute (2025): Geocaching Süd. Rätseln, GPS, Ausrüstung, Klettern, T5. Zuletzt aktualisiert 2025. Online unter https://www.geocaching-sued.de/wp-content/uploads/2012/05/Logo_Geocaching_Stacked_MuddyBootBrown.png [Abruf am 22.01.2025]

Städtische Bibliotheken Dresden (2024): Lesen – Leihen – Loggen: Geocaching meets Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 25.11.2024. Online unter https://www.bibo-dresden.de/de/aktuelles/2024/zentralbibliothek_geocaching-mega-event.php  [Abruf am 19.12.2024] 

van der Ende, Miranda (o.J.): Pinterest. Geocaching. Online unter  https://de.pinterest.com/pin/38069559324937061/ [Abruf am 22.01.2025]

Visit Hannover (2025): Geocaching: „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ – Leibniz-GeoTour. Zuletzt aktualisiert am 20.12.2021. Online unter https://www.visit-hannover.com/Event-Highlights,-Kultur-Freizeit/Hannover-nachhaltig-unterwegs/Geocaching-in-der-Region-Hannover/Alle-Geocaches/Geocaching-Hannover-Leibniz%E2%80%98-Ge-o-heimnisse [Abruf am 26.01.2025]

Kann KI gegen Einsamkeit helfen

rechte menschliche Hand und linke Roboterhand formen zusammen ein Herz

Einsamkeit
[ˈaɪ̯nzaːmkaɪ̯t] Substantiv, feminin

Subjektives Gefühl des unfreiwilligen inneren Getrenntseins von sozialen Bindungen und Gebrauchtwerdens.

Informationsgrafik: Rate der weltweiten Einsamkeit bei Älteren 25 Prozent, bei Heranwachsenden 5-15 Prozent

So könnte eine kurze und prägnante Definition von Einsamkeit aussehen. Unterschiedlich definiert werden in der Psychologie Einsamkeit und allein sein. Allein sein ist ein selbst gewählter Zustand, um sich selbst zu resetten oder den Pause-Knopf ganz bewusst zu drücken. Dagegen Einsamkeit kann nicht so einfach wieder verlassen werden. Hier ist das Fehlen von sozialer Interaktion nicht selbst gewählt. Studien der World Health Organisation (WHO) gehen davon aus, dass eine von vier älteren Erwachsenen soziale Isolation erleben, bei Heranwachsenden sei die Zahl mit 5 bis 15% ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Die WHO gründete gar eine Kommission für soziale Kontakte, um die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen für die Gesundheit in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit zu rücken.

Voraussetzung für das digitale Miteinander

Doch wie treten wir miteinander in Kontakt in der digitalisierten Welt, in der wir heute leben? Dating-Apps sind längst auf vielen Smartphones installiert. Doch es locken auch Apps, in denen man sich seinen Gesprächspartner selbst generieren kann und mittels künstlicher Intelligenz und dem Einsatz von Large Language Modellen kommuniziert. In den Apps lässt es sich realisieren, das virtuelle Gegenüber auch optisch nach eigenen Wünschen zusammenzustellen. Je nach Abovertrag wird ermöglicht, mit dem Chatbot neben dem Austausch von Textnachrichten zu telefonieren oder durch Virtual Realitiy-Brillen sogar zu „begegnen“. Ist dies ein vollwertiger Ersatz für zwischenmenschliche Beziehungen und hilft so den Einsamen aus ihrer Lage? Die KI ist durch ihre Fähigkeit zur Sentimentanalyse inzwischen dazu imstande, menschlichen Emotionen zu erkennen, zu analysieren und nachzuahmen. So werden eigene Gefühle simuliert.

KI bietet Chancen gegen Einsamkeit

Und scheinbar fällt es Menschen nicht sehr schwer, sich auf diese virtuelle Gefühlswelt einzulassen. Es wird immer wieder beobachtet, dass die Menschen zur Anthropomorphisierung neigen – dem Zuschreiben menschlicher Eigenschaften für Nichtmenschliches wie etwa technischen Geräten. Agiert das Gerät dann auch noch menschenähnlich, wird das virtuelle Gegenüber als Lebewesen wahrgenommen. Auf Nutzerseite können sich schnell positive Gefühle einstellen. Zumal der KI alles anvertraut werden kann.

Auch ist es möglich, an der KI seine Kompetenzen für eine reale Beziehung zu erweitern und einzuüben. Und sie stillt schließlich auch die Bedürfnisse nach einem Gesprächspartner, vielleicht sogar einem Freund. Dass sie lieber mit einer künstlichen Stimme spricht als mit niemanden, das berichtet eine der App-Anwenderinnen. Selbst wenn es im Bewusstsein ist, dass es sich um eine virtuelle Entität handelt, das Einsamkeitsgefühl sei kurz vergessen.

Kulturelle Normen

Doch die westliche Welt ist noch nicht so weit, derartige Beziehungen anzuerkennen. Kulturelle Normen ändern sich nur langsam. Im asiatischen Raum ist man bereits weiter. Dort ist es akzeptiert, einen Avatar zu heiraten und eine Beziehung mit Robotern oder Hologrammen zu führen. Daher wird möglicherweise auch hier ein Bewusstsein dafür geschaffen, den veränderten Status von Beziehungen zu KI oder Robotern schrittweise anzuerkennen.

Risiken bei der Anwendung von KI gegen Einsamkeit

Der deutsche Ethikrat weist darauf hin, dass KI die Entfaltungsmöglichkeiten von Menschen nur erweitern sollte und diese nicht verringern darf, eine KI darf den Menschen nicht ersetzen. Durch die stete Ansprechbarkeit kann es vorkommen, dass so eher die Unselbstständigkeit gefördert wird, indem man Entscheidungen an die KI delegiert. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass Menschen durch Beziehungen mit einer KI verlernen, Beziehungen mit anderen Menschen zu führen. Eine weitere Problematik ist die Ich-Fixierung solcher Beziehungen: Da die KI das Verhaltensrepertoire der Nutzenden spiegelt, bleibt die Bindung einseitig und egozentriert – im Gegensatz zu einer Beziehung mit einem echten, seelenvollen Gegenüber. Und auch das Körperliche kommt in solchen Konstrukten zu kurz. Echte Nähe, Berührungen, Blicke, Intimität – das alles lässt sich im Moment noch nicht zufriedenstellend simulieren. Dies kann dazu führen, dass das Bedürfnis nach echter Nähe unerfüllt bleibt, wodurch sich die Einsamkeit der Nutzenden sogar verstärken kann.

Ausblick

Doch so weit muss man teils gar nicht gehen und sich aktiv eine App oder einen Roboter anschaffen, um die Einsamkeit zu bekämpfen. Smartphones haben schon seit langem mit Siri oder mit dem Google Assistant („Hey Google“) smarte Helfer verbaut. Ebenso wird die Sprachassistenz Amazon Alexa oft unbewusst als ein Gesprächspartner genutzt. Mit den neusten Google Phones fällt die KI Gemini in die Hände der Nutzenden. Die Hersteller geben das Gefühl, mit jedem Problem an die KI herantreten zu können und diese immer eine Lösung bereithält. Sei es zur Hilfe bei der Autoreparatur oder um sich einfach über seinen Tag zu unterhalten – die Hersteller suggerieren Antworten in allen Lebenslagen wie dieses Werbevideo eindrücklich zeigt.

Fazit

Die KI kann menschlichen Kontakt (noch) nicht ersetzen und so gänzlich gegen Einsamkeit helfen. Sie bietet aber Möglichkeiten, Einsamkeit punktuell zu mindern und soziale Kompetenzen zu trainieren. Sie fungiert als Brückenbauer zwischen der digitalen und der realen Welt, jedoch bleibt echte Nähe mit all ihren Facetten unersetzlich. Eine Ausgewogenheit ist entscheidend, um die Chancen der Technologie zu gebrauchen, ohne den Anschluss an echte zwischenmenschliche Beziehungen zu verlieren.

Referenzen: