Provenienzforschung und der Umgang mit NS-Raubgut in deutschen Bibliotheken

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Provenienzforschung

Woher kommen unsere Kulturgüter und wie gelangen sie in die öffentlichen Sammlungen? Wem haben sie vielleicht vorher gehört? Und was geschieht mit Werken, die ihren Eigentümer*innen während der NS-Zeit unter Zwang entzogen wurden? Auch viele Bibliotheken beschäftigen sich mit diesen Fragen. Mit Hilfe der Provenienzforschung untersuchen sie darum die Herkunft von Medienwerken und identifizieren NS-Raubgut in den eigenen Beständen.
Der folgende Beitrag bietet einen Einstieg in die Thematik und gibt Einblicke in die Grundlagen der Provenienzforschung.


Als „Provenienz“ wird im musealen, archivarischen und bibliothekarischen Kontext die Herkunft von Sammlungsobjekten, Archivalien oder Medienwerken bezeichnet. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „provenire“ ab, was so viel wie „herkommen“ bedeutet. Die Provenienzforschung befasst sich dabei mit der wissenschaftlichen Erforschung der Herkunftsgeschichte sowie der wechselnden Besitzverhältnisse einzelner Kulturgüter, Objekte und Sammlungen. Sie prüft zudem faire und gerechte Lösungen sowie eine mögliche Rückgabe an die rechtmäßigen Eigentümer*innen oder ihre Erb*innen.

© Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, bildbad

NS-Raubgut bezeichnet Objekte, die der nationalsozialistische Staat politisch, rassistisch oder religiös verfolgten Personen und Institutionen entzog und somit ihren rechtmäßigen Eigentümer*innen raubte. Dieser systematische Raub durch die NS-Behörden war ein zentraler Bestandteil der Verfolgung und des staatlichen Terrors. Betroffen waren unter anderem Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, religiöse und ethnische Minderheiten, politische Gegner*innen, Parteien, Gewerkschaften, Künstler*innen, Gelehrte und Homosexuelle. Die Enteignungen und gewaltsamen Beschlagnahmungen erstreckten sich sowohl auf Bürger*innen des Deutschen Reiches als auch der besetzten Gebiete.
Zu NS-Raubgut zählen ebenfalls Objekte, die Verfolgte unter Zwang oder großem Druck verkaufen mussten, etwa um eine Flucht ins Ausland zu finanzieren. Solche Verkäufe erfolgten häufig weit unter dem eigentlichen Wert der Objekte.

Bibliotheken spielten eine zentrale Rolle bei der Verwertung geraubter Bücher. So dienten sie unter anderem als zentrale Sammelstellen für beschlagnahmte Literatur und erwarben diese zum Teil selbst, um ihre eigenen Bestände zu ergänzen und Lücken zu füllen. Darüber hinaus berieten sie mit ihrer bibliografischen Expertise unter anderem bei der Bewertung und Verteilung geraubter Buchbestände. Die Reichstauschstelle im Reichsministerium des Innern koordinierte die Verteilung geraubter Bücher an Bibliotheken im gesamten Deutschen Reich. Insgesamt wurden dadurch Millionen von Büchern im gesamten Reichsgebiet verstreut.

Die Folgen dieses Kulturgutraubs sind bis heute spürbar und betreffen sowohl Bibliotheken, die bereits zur NS-Zeit existierten, als auch nach 1945 neu gegründete Bibliotheken. Viele dieser Bestände gelangen noch immer durch Schenkungen, Nachlässe oder Käufe aus Antiquariaten in öffentliche und private Bestände. Die Aufarbeitung und Restitution dieser Kulturgüter bleibt daher eine andauernde Aufgabe.

Um zu recherchieren, ob sich geraubte Objekte in der eigenen bibliothekarischen Sammlung befinden, gibt es verschiedene Ausgangspunkte. Für den Kontext des NS-Raubguts sind Kulturgüter und Medien zu prüfen, die vor 1945/46 entstanden bzw. erschienen sind und die nach 1933 in die Sammlung gelangt sind. Zum einen können bestimmte Provenienzmerkmale in den Büchern selbst enthalten sein, zum Beispiel Besitzerstempel, eingeklebte Exlibris und Etiketten sowie handschriftliche Eintragungen, wie Namen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, diese Art von Beständen über sogenannte „Zugangsbücher“ zu ermitteln.

Wie sehen Zugangsbücher aus?

Einige Einrichtungen (darunter auch Bibliotheken) bieten die Möglichkeit über ihren Online-Katalog oder eine Datenbank, digitalisierte Zugangsbücher einzusehen.
Zum Beispiel:

Gibt es in den Zugangsbüchern Auffälligkeiten bei den Herkunftsvermerken bezüglich dessen, wie die Bücher in die Bibliothek gelangt sind, werden die Exemplare im nächsten Schritt anhand von Autopsie überprüft. Das heißt, die entsprechenden Bücher werden in die Hand genommen und auf mögliche, enthaltene Hinweise auf die Vorbesitzer*innen untersucht.

Davon ausgehend werden anschließende, weiterführende Recherchen zu den Vorbesitzer*innen und deren Verfolgungsschicksalen unternommen, zum Beispiel mit Hilfe von Datenbanken, in Archiven und durch das Heranziehen von Sekundärliteratur. Ergeben die Nachforschungen, dass es sich tatsächlich um NS-Raubgut handelt, wird versucht, die ursprünglichen Eigentümer*innen bzw. deren Erb*innen ausfindig zu machen und gemeinsam faire und gerechte Lösungen für die Rückgabe bzw. den Verbleib des Raubgutes zu finden.

Die Grundlage für die Provenienzforschung bildet die sogenannte „Washingtoner Erklärung“, welche im Jahr 1998 auf der Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust verabschiedet wurde . Mit ihrer Unterzeichnung verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter in öffentlichen Sammlungen zu identifizieren und zusammen mit den früheren Eigentümer*innen oder ihren Erb*innen gerechte und faire Lösungen zu ermitteln bzw. eine Rückgabe zu ermöglichen.

Was sind gerechte und faire Lösungen?
© Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, bildbad

Um die Verpflichtung der Washingtoner Erklärung umsetzen zu können, verabschiedeten der Bund zusammen mit den Bundesländern und den kommunalen Spitzenverbänden im Dezember 1999 die Gemeinsame Erklärung“ zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes. Darin erklärten sie sich zur Auffindung und Restitution von NS-Raubgut bereit und sicherten Ihre Unterstützung zu.

Zur Unterstützung bei der Umsetzung der Washingtoner Prinzipien und der Gemeinsamen Erklärung steht eine Handreichung zur Verfügung. Sie wird vom Bund, den Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden zur Verfügung gestellt und dient als Orientierungshilfe für den Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut. Zwar ist sie rechtlich nicht bindend, ruft Bibliotheken jedoch ausdrücklich dazu auf, ihre Bestände auf NS-Raubgut zu überprüfen.

Der „Leitfaden zur Provenienzforschung für Kulturgut, das während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgungsbedingt entzogen wurde“ dient als Hilfsmittel zur Identifizierung von geraubten Kulturgut. Erarbeitet wurde er vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gemeinsam mit Museums-, Bibliotheks- und Provenienzforschungsverbänden.

Der „Tag der Provenienzforschung“ findet einmal im Jahr, immer am zweiten Mittwoch im April statt. Ins Leben gerufen wurde er 2019 durch den Arbeitskreis Provenienzforschung e. V., einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftler*innen und Expert*innen. Im Rahmen dieses Tages bieten verschiedene Einrichtungen Vermittlungsangebote und Veranstaltungen rund um das Thema Provenienzforschung an. Diese können sowohl virtuell als auch vor Ort in den beteiligten Museen, Archiven und Bibliotheken etc. stattfinden.

Drei Blogs, die sich in verschiedenen Beiträgen mit dem Thema Provenienzforschung befassen:

1. „Spuren in Tausenden Büchern“ Podcast der Arbeitsstelle Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek der FU Berlin

2. „Zweites Untergeschoss“ Podcast der der SLUB Dresden

Alker, Stefan; Bauer, Bruno; Stumpf, Markus (2017): NS-Provenienzforschung und Restitution an Bibliotheken. Berlin: De Gruyter Saur

Arbeitskreis Provenienzforschung. https://www.arbeitskreis-provenienzforschung.org/

DNB – Provenienzforschung. https://www.dnb.de/DE/Ueber-uns/Provenienzforschung/provenienzforschung_node.html

FU Berlin – Provenienzforschung. https://www.fu-berlin.de/sites/ub/ueber-uns/provenienzforschung/provenienzforschung/index.html

Jacobs, Stephanie (Hg.) (2022): Tiefenbohrung. Eine andere Provenienzgeschichte. Berlin: Hatje Cantz

NS-Raubgut: Grundlagen und Übersicht. https://kulturgutverluste.de/kontexte/ns-raubgut

Pro­ve­ni­enz­for­schung und Pro­ve­ni­en­z­er­schlie­ßung. https://www.bibliotheksverband.de/provenienzforschung-und-provenienzerschliessung

Saskia Johann, Annette Müller-Spreitz, Alexander Sachse (2024): Erstcheck Provenienzforschung. Eine Handreichung für die Praxis. https://kulturgutverluste.de/sites/default/files/2024-09/Erstcheck_Provenienzforschung_Handreichung_2024_web.pdf

SLUB – Provenienzforschung. https://www.slub-dresden.de/ueber-uns/provenienzforschung

Von A wie Autopsie bis Z wie zurückgeben. https://blog.dnb.de/von-a-wie-autopsie-bis-z-wie-zurueckgeben/

Was ist Provenienzforschung? https://www.bib.uni-mannheim.de/ihre-ub/projekte-der-ub/verfolgungs-bedingt-entzogenes-kulturgut/provenienzforschung/

Weber, Jürgen (2024): Sammeln nach 1998. Wie Provenienzforschung die Bibliotheken verändert. Bielefeld: transcript Verlag (Phänomenologie der Bibliothek: Redescriptions, Bd. 1). https://doi.org/10.1515/9783839472248

„Zweites Untergeschoss. Ein Forschungspodcast zur Herkunft von Büchern“ der SLUB Dresden startet. https://blog.slub-dresden.de/beitrag/2025/1/27/zweites-untergeschoss-ein-forschungspodcast-zur-herkunft-von-buechern-der-slub-dresden-startet

Geocaching goes Bibliothek

von Nadja Namokel und Kathleen Quicker

„Stell Dir vor, du betrittst eine Bibliothek nicht nur, um ein Buch auszuleihen, sondern um auf eine spannende Schatzsuche zu gehen. Genau das ermöglichen Geocaches in Bibliotheken.
Eine faszinierende Verbindung von Literatur und moderner Schnitzeljagd!“

Vielleicht hast du es schon mal selbst ausprobiert oder kennst jemanden, der regelmäßig auf die Suche geht. Geocaching ist ein Sport, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut und das schon seit über 20 Jahren. Von vielen wird er als ‚moderne Version der Schnitzeljagd‘ bezeichnet. Die Spielmöglichkeiten beim Geocaching sind dabei sehr vielfältig.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Geocaching?

Logo mit dem Wort Geocaching.

Beim Geocachen geht es darum, mithilfe von GPS-Daten ein Versteck zu finden und sich dann in das beiliegende Logbuch einzutragen. Viel wichtiger als das Ziel, ist aber der Weg dahin. Mittlerweile reicht es Geocachern weltweit schon längst nicht mehr aus, in der freien Natur nach neuen Caches zu suchen. Man kann in sogenannten Lost Places auf ‚Cache-Jagd‘ gehen oder bei einem Multi mehrere Stationen ablaufen, um schlussendlich zum Final, also zum Ziel zu gelangen.

Will man selbst Teil der Community werden, reicht es aus, wenn man sich kostenlos auf einer der verschiedenen Geocaching-Plattformen anmelden. Die Bekannteste ist die bereits im Jahr 2000 zuerst gegründete Plattform von Groundspeak. Allerdings gibt es noch viele weitere Websites. Auf diesen kann man sich als Premium-Mitglied mit einem jährlichen oder monatlichen Abo anmelden, wenn man alle verfügbaren Caches sehen möchte. Aber auch ohne Anmeldung kann man auf die Suche gehen und Caches loggen.

Bevor man auf die ‚Jagd‘ geht, sollte man aber das ein oder andere Equipment mitnehmen: ein aufgeladenes Smartphone oder GPS-Gerät, festes Schuhwerk, Stift und Notizbuch, Rucksack mit Essen und Trinken, Taschenlampe und Gummihandschuhe. Etwas, dass ebenfalls nicht fehlen sollte, sind kleine Tauschgegenstände von geringem Wert, z. B. kleine Überraschungsei-Figuren oder ähnliches. Denn es ist unter Cachern üblich, dass man beim Final ebenfalls solche kleinen Spielzeuge findet und vor Ort tauscht.

Die Community entwickelt immer wieder neue Ideen und so sind nun auch Bibliotheken Teil dieses großes Geocaching-Kosmos geworden.

Logbuch vom Geocaching mit Stift auf einem Baumstamm

Geocaching vs. Bibliotheken

Geocaching in Bibliotheken ist eine spannende Mischung aus Abenteuer und Lesespaß, die Bücherfans und Schatzjäger gleichermaßen begeistert! Die stillen Ecken und versteckten Winkel zwischen den Bücherregalen bieten perfekte Plätze für knifflige Rätsel und kreative Verstecke. So wird die Bibliothek zu einem Ort, an dem Generationen auf Entdeckungsreise gehen können. Ein Treffpunkt, der Tradition und modernen Freizeitspaß auf geniale Weise verbindet. Dieses innovative Konzept macht nicht nur schlauer, sondern zeigt auch, dass Bibliotheken viel mehr sein können als reine Leseorte:
Sie werden zu spannenden Spielwiesen für Wissensdurst und Entdeckerfreude!

Bücherregal in einer Bibliothek
[Pixabay]

In deutschen Bibliotheken wartet eine bunte Welt voller kreativer Geocache-Typen darauf, entdeckt zu werden!

Multi-Caches schicken Abenteurer quer durch das Bibliotheksgebäude und fordern sie heraus, spannende Infos aus Büchern oder Hinweisschildern zu entschlüsseln und dabei von Station zu Station zu laufen. Letterbox-Hybride kombinieren den nostalgischen Charme des Letterboxings mit dem Hightech-Feeling des Geocachings – ein absoluter Hit für Fans beider Welten. Traditionelle Caches, ein Cache ohne weitere Aufgaben oder Rätsel, findet man oft in kleineren Büchereien oder versteckt in öffentlichen Bücherschränken. Während virtuelle Adventure Labs bei Events, wie in Dresden, für ein außergewöhnliches digitales Suchabenteuer sorgen. Bei diesem neuen Geocaching-Typ werden keine physischen Cache-Behälter mehr benötigt.

Mit diesem kreativen Ansatz können Bibliotheken neue Zielgruppen begeistern und ihr Image aufpolieren. So tauchen die unterschiedlichsten Menschen ganz nebenbei in die Welt des Lesens ein und finden neben dem ein oder anderen spannenden Buch auch den gesuchten Cache.

Geocaching in Bibliotheken ist ein abwechslungsreiches Erlebnis, das für jeden etwas bietet! Zudem bringt es frischen Wind in traditionelle Bildungseinrichtungen und verbindet Lernen mit Freizeitgestaltung. Es zeigt eindrucksvoll, wie klassische Institutionen in der digitalen Ära relevant bleiben können – spannend, innovativ und überraschend anders.

Vor allem eins steht bei der ganzen Suche ganz klar im Vordergrund: Spaß haben und neue Welten und Gebiete entdecken. Dabei müssen zwar knifflige Rätsel oder andere Hindernisse überwunden werden, aber am Ende lockt immer das Ziel: das Verewigen im Logbuch.

Beispiele aus deutschen Bibliotheken

In Deutschland gibt es verschiedene Beispiele, wie Bibliotheken ‚Geocaching‘ in Szene setzen!

Die kleine Bücherei an der Bushaltestelle in Seeligstadt begeistert mit einem charmanten traditionellen Cache. Die Städtischen Bibliotheken Dresden sorgten 2024 mit einem Geocaching Mega-Event in der Zentralbibliothek für Aufsehen.

Und die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek? Sie ist Teil der GeoTour „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ in Hannover, die anlässlich des Leibniz-Jahres 2016 entwickelt wurde. Auch die Bibliothek der Trierer Universität setzt Geocaching gekonnt ein. Auf dem Uni-Freigelände wartet ein finaler Cache darauf, entdeckt zu werden – ein spannendes Erlebnis für Studierende und Gäste!

Die Stadtbibliothek Bielefeld hingegen begeistert mit „Der Bücherwurm – Reloaded“. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage ihres beliebten Geocaches, der die Besucher auf eine literarische Schatzsuche quer durch die Bibliothek schickt. Ein weiteres Highlight bietet die Stadtbibliothek Merzig. Mit ihrer beeindruckenden Sammlung von 48.000 Büchern verbirgt sich hier ein Geocache, der Besucher mit der Frage „Wo ist der Cache?“ in ein spannendes Rätselabenteuer eintauchen lässt.

Diese vielseitigen Ansätze zeigen, wie Bibliotheken Geocaching geschickt nutzen, um Besucher zu begeistern und ihre Räume in spannende Erlebniswelten zu verwandeln!

Geocaching Mega – Event

Facebook-Post zum Geocaching Mega-Event der Bibliothek Dresden mit "Fin", dem Maskottchen des Events

Das Geocaching Mega-Event „Lesen – Leihen – Loggen“ am 10. August 2024 in der Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden war ein absoluter Volltreffer!

Mit über 3.000 Teilnehmenden aus mehr als zehn Ländern erlebte die Bibliothek ihren besucherstärksten Tag aller Zeiten. Das Event war ein aufregender Mix aus moderner Schatzsuche und bibliothekarischem Charme. Über 50 Adventure Lab Caches führten die Teilnehmer auf spannende Erkundungstouren durch die Bibliothek und die Umgebung. Workshops, Lesungen und inspirierende Vorträge zu Reisethemen entfachten den Abenteuergeist – perfekt abgestimmt auf das Geocaching-Erlebnis.

Für Kinder gab es spezielle Aktionen, die auch die jüngsten Schatzjäger mit einband, während Führungen durch die Bibliothek den Besuchern exklusive Einblicke in die Einrichtung boten. Ein individuelles Logbuch krönte den Tag und machte das Event unvergesslich.

Dieses Highlight zeigt, wie Bibliotheken mit kreativen Konzepten und moderner Technik neue Zielgruppen gewinnen und ihre Räumlichkeiten in echte Erlebniswelten verwandeln können. Die gelungene Kombination aus digitalem Abenteuer und klassischem Bibliotheksflair war ein voller Erfolg und definitiv ein Vorbild für andere!

Du möchtest mehr über die Atmosphäre und die Details des Events erfahren? Dann Schau gern mal in die Kritik von Kati1988.

Austausch mit einer Geocacherin

I: Sind Sie in einer Geocaching-Community (aktiv)?

B: Durch meinen Heimatort ist es vordergründig die Dresdner Geocaching Community, in der ich aktiv bin und aus der ich im Laufe der letzten Jahre viele Personen kennengelernt habe. Dies geschieht fast schon automatisch, wenn man an verschiedenen Geocaching-Events teilnimmt und dort miteinander ins Gespräch kommt.

I: Welche Tipps würden Sie Geocaching-Anfängern geben?

B: Sich zunächst einfache traditionelle Geocaches mit einer niedrigen Schwierigkeits- und Geländewertung zu suchen. Da ist der Cache auch wirklich an den angegebenen Koordinaten versteckt. Und auch den Kopf nicht in den Sand zu stecken, wenn die Dose einmal nicht gleich auf Anhieb gefunden wird – vielleicht hat man beim nächsten Mal mehr Glück. Am besten, man ist nicht allein unterwegs und nimmt noch Freunde mit, dann macht es gleich viel mehr Spaß!

I: Was hat Sie dazu inspiriert, ein Mega-Event zu organisieren?

B: Die Überlegung kam immer mal wieder bei kleineren Geocaching-Events mit anderen Geocacherinnen und Geocachern auf und diese fanden die Idee eines Mega-Events direkt vor der Haustür ohne weite Anfahrtswege natürlich super. Nachdem wir ein wenig ernsthafter darüber nachgedacht hatten, habe ich einen Gesprächstermin bei unserer Direktorin der SBD vereinbart und sie hat dem Ganzen zugestimmt.

Außerdem bot die Organisation eines Mega-Events die Gelegenheit, Geocacherinnen und Geocachern aus der ganzen Welt Dresden als Stadt und Reiseziel näher zu bringen – inklusive der Zentralbibliothek und der schönen Geocaches hier vor Ort. Hinzu kommt, dass das letzte Geocaching Mega-Event in Dresden eine Weile her war und schon 2012 stattgefunden hatte.

I: Wie lange hat die Planung und Vorbereitung gedauert?

B: Die Planungsphase startete im Frühjahr 2023 mit einem Gesprächstermin bei unserer Direktorin und ging ca. 1,5 Jahre.

I: Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation?

B: Zum einen waren dies einige bürokratische Richtlinien und Auflagen der Stadt, die wir während der Planung als auch während des Events selbst einhalten mussten. Auch die Umsetzung zur Einhaltung des Brandschutzes war nicht ganz einfach.

I: Gab es unerwartete Situationen, die Sie meistern mussten?

B: Ja, aber ich denke das bringt die Organisation eines Events dieser Größenordnung auch zwangsläufig mit sich. Dies war zum Beispiel der Fall, als alle unsere ehrenamtlichen Helfer aus der Community für den Eventtag plötzlich ein amtliches Führungszeugnis brauchten und nicht mehr viel Zeit dafür war.

I: Welche Trends beobachten Sie in der Geocaching-Community?

B: Geocaching hat in den letzten Jahren immer mehr Bekanntheit erlangt und viele Leute – zumindest in Deutschland – haben inzwischen zumindest schon einmal etwas davon gehört. Auch seit Corona hat die Anzahl der neuen Geocacherinnen und Geocacher zugenommen.

Die Dresdner Geocaching Community ist sehr aktiv, sodass in letzter Zeit fast täglich kleinere Events im Stadtgebiet stattfinden. Auch werden immer mehr Lab-Caches erstellt und gespielt.

I: Was macht für Sie ein perfektes Geocaching-Erlebnis aus?

B: Zum einen, wenn ich neue Orte kennenlerne, die ich ohne Geocaching nie entdeckt hätte. Zum anderen ist es toll, gemeinsam mit Freunden draußen in der Natur unterwegs zu sein, Abenteuer zu erleben und eine schöne Zeit zu haben. Wenn wir daneben noch Lost Place Caches besuchen oder es Geocaches mit einer interessanten Story sind, macht dies sehr viel Spaß.

Geocaching-Maskottchen in der Bibliothek

Wir hoffen, dein Interesse für die Bibliothek in deiner Nähe geweckt zu haben und vielleicht entdeckst du ja dort bald deinen ersten oder nächsten Cache.

Noch mehr Lust auf interaktive Spiele im Bibliothekskontext? Dann probier doch mal das.


Academic (2000-2025): Universität Trier. Online unter https://de.academic.ru/pictures/dewiki/85/Uni_Trier_-_UB.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Austausch mit Kollegin/Geocacherin, welche das Mega-Event Dresden organisiert und durchgeführt hat.

Cacher-Reisen (2025): Was ist ein Travelbug? Beitrag vom 17. Januar 2022. Online unter https://www.cacher-reisen.com/blogs/news/was-ist-ein-travelbug [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachebehälter. Zuletzt aktualisiert am 24. September 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachebeh%C3%A4lter [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): Cachetypen. Zuletzt aktualisiert am 07. Oktober 2024. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/Cachetypen [Abruf am 11.01.2025]

Cachewiki (2025): FTF. Zuletzt aktualisiert am 10. Mai 2020. Online unter https://www.cachewiki.de/wiki/FTF [Abruf am 11.01.2025]

Cachinghausen (2022): Was sind Muggels (bzw. Muggle) beim Geocaching? Online unter https://www.cachinghausen.de/was-sind-muggels-beim-geocaching/ [Abruf am 11.01.2025]

Genevieve (2023): Kreative Geocaches: Caches in Bibliotheken. Zuletzt aktualisiert am 7. November 2023. Online unter https://www.geocaching.com/blog/2023/11/kreative-geocaches-caches-in-bibliotheken/ [Abruf am 25.11.2024]

Geocaching (2000-2025): 48.000 Bücher – Wo ist der Cache?. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter  https://www.geocaching.com/geocache/GC44K7V [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Büchercaches. Online unter https://www.geocaching.com/plan/lists/BMDPP90 [Abruf am 02.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Bücherwurm – Reloaded. Zuletzt aktualisiert am 29.01.2023. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC454CE [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Geocaching Adventure Lab. Online unter https://www.geocaching.com/sites/adventure-lab/de/ [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Der Hort des Wissens. Zuletzt aktualisiert am 08.06.2009. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC1WX84 [Abruf am 19.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Leibniz` Geoheimnisse: Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 22.01.2016. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GC6A3JT_leibniz-geoheimnisse-bibliothek[Abruf am 26.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Lesen – Leihen – Loggen. Zuletzt aktualisiert am 10.08.2024. Online unter https://www.geocaching.com/geocache/GCAB00K [Abruf am 27.01.2025]

Geocaching (2000-2025): Mach mit bei der weltweit größten Schatzsuche. Online unter geocaching.com/play [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching-info.de (o.J.): Geocaching Plattformen. Online unter https://geocaching-info.de/geocaching-info/finden-verstecken/geocaching-plattformen [Abruf am 25.01.2025]

Geocaching.Website (2023): Welche Cachetypen gibt es? Zuletzt aktualisiert 2023. Online unter https://geocaching.website/was-ist-geocaching/welche-cachetypen-gibt-es/ [Abruf am 23.01.2025]

Gröger, Brigitte (2017): Entwicklung eines bibliothekspädagogischen Geocaching-Veranstaltungskonzeptes für Kinder an den Städtischen Bibliotheken Dresden. Bachelorarbeit. Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Gründel, Markus (2021): Geocaching I. Alles rund um die moderne Schatzsuche. 8., überarbeitete Auflage. Welver: Conrad Stein Verlag GmbH

Hannover entdecken…(2012): Stadtbibliothek Hannover – Bücher, Zeitungen und vieles mehr. Zuletzt aktualisiert am 14. August 2012. Online unter https://www.hannover-entdecken.de/wp-content/uploads/2021/09/Stadtbibliothek-Hannover.jpg [Abruf am 22.01.2025]

Höhne, Kati (2024): Die Welt von kati1988. Ein Geocaching – Blog. Zuletzt aktualisiert am 13. August 2024. Online unter https://kati1988.de/2024/08/13/lesen-leihen-loggen-so-war-das-mega-event-in-dresden/ [Abruf am 29.12.2024]

Sinnecker, Ute (2025): Geocaching Süd. Rätseln, GPS, Ausrüstung, Klettern, T5. Zuletzt aktualisiert 2025. Online unter https://www.geocaching-sued.de/wp-content/uploads/2012/05/Logo_Geocaching_Stacked_MuddyBootBrown.png [Abruf am 22.01.2025]

Städtische Bibliotheken Dresden (2024): Lesen – Leihen – Loggen: Geocaching meets Bibliothek. Zuletzt aktualisiert am 25.11.2024. Online unter https://www.bibo-dresden.de/de/aktuelles/2024/zentralbibliothek_geocaching-mega-event.php  [Abruf am 19.12.2024] 

van der Ende, Miranda (o.J.): Pinterest. Geocaching. Online unter  https://de.pinterest.com/pin/38069559324937061/ [Abruf am 22.01.2025]

Visit Hannover (2025): Geocaching: „Leibniz‘ Ge(o)heimnisse“ – Leibniz-GeoTour. Zuletzt aktualisiert am 20.12.2021. Online unter https://www.visit-hannover.com/Event-Highlights,-Kultur-Freizeit/Hannover-nachhaltig-unterwegs/Geocaching-in-der-Region-Hannover/Alle-Geocaches/Geocaching-Hannover-Leibniz%E2%80%98-Ge-o-heimnisse [Abruf am 26.01.2025]