Wie ChatGPT die Bibliothek der Zukunft neu sortiert

ChatGPT in Daten-Bibliothek
Abb1: Beitragsbild Quelle: Pixabay

ChatGPT ist dem Großteil der Bevölkerung mittlerweile ein Begriff. Besonders im Studium und Schule wird dieses Tool oft diskutiert. Im Bildungsbereich, zu dem auch Bibliotheken zählen, wird die KI teilweise als Bedrohung des eigenen Arbeitsplatzes gesehen. Die Zukunft wird für die Einrichtungen wohl durch ChatGPT neu sortiert. So ist beispielsweise die Überschrift dieses Beitrags auch mithilfe von ChatGPT generiert (siehe Homepage/Social Media).

Was steckt hinter ChatGPT? Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus für Bibliotheken für die Zukunft? Vor welchen Herausforderungen und Veränderung stellt uns diese Künstliche Intelligenz? Einige Antworten zu diesen Fragen finden Sie in diesem Blogbeitrag.

Was verbirgt sich hinter ChatGPT?

Beginnen wir mit der grundsätzlichen Frage, wie ChatGPT überhaupt funktioniert. ChatGPT ist ein sogenanntes Large Language Model (LLM) auf Deutsch „großes Sprachmodell“. Diese Sprachmodelle trainieren mit einer großen Menge an Daten und haben als Ziel die menschliche Sprache zu verstehen und auch generieren zu können. Des Weiteren können sie sich Kontexte erschließen, um passende Antworten zu geben. Hier wird im Vordergrund ein Chatbot verwendet für die Interaktion zwischen Nutzenden und dem LLM. Allerdings ist zu beachten, dass sich nicht hinter jedem Chatbot gleich ein Sprachmodell verbirgt. Zur besseren Verdeutlichung der Entwicklung eines Large Language Models betrachten Sie Abb. 2.

Funktionsweise eines Large Language Modells
Abb2: Funktionsweise eines Large Language Modells Quelle: in Adobe Express selbst erstellt

Natürlich ist ChatGPT nicht das einzige LLM. Es gibt von mehreren Anbietern bereits ähnliche Modelle bspw. Google Gemini oder Microsoft Copilot, etc.. Hier können Sie sich selbst ein Bild von einer Auswahl von verschiedenen Modelle machen:

Dadurch das ChatGPT eines der größten, bekanntesten und beliebtesten Tools der Sprachmodelle ist, wird sich in diesem Beitrag darauf fokusiert. ChatGPT wurde von der Firma OpenAI entwickelt und ist seit November 2022 veröffentlicht. Es gibt hierbei eine kostenlose sowie eine kostenpflichtige Version.

Neusortierung für Bibliotheken

Bei der Einführung von ChatGPT kam ein Umschwung in der Bildungswelt an. Durch einen kurzen Prompt (Abfrage bei ChatGPT) konnten Programme, Argumentationen und sogar ganze Hausarbeiten in wenigen Sekunden geschrieben werden. Für viele die im Bildungsbereich tätig sind, war es eine Art Bedrohung für die Zukunft. Prüfungsanforderungen wurden an Hochschulen und Universitäten geändert, andere versuchten mit der Künstlichen Intelligenz (KI) zusammen zu arbeiten. Durch den Auftrag der Lehre & Bildung betrifft dieser Bereich auch die Bibliotheken, welche die Verantwortung haben, Informationen aufzubereiten und bereitzustellen.

Zusätzlich bieten Bibliotheken eine Chance für Bildungsgleichheit. Es gibt einige Menschen, die immer noch nie das Internet genutzt haben, z. B. auch aus finanziellen Gründen. Dadurch können soziale Ungleichheiten entstehen insbesondere durch die voranschreitende Digitalisierung und Nutzung der KI. Bibliothek sollten daher Angebote, wie ChatGPT auch zur allgemeinen Nutzung bereitstellen und dazu aufklären.

Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT in Bibliotheken

  • Schlagwortvergabe:

Ein Bestandteil der bibliothekarischen Arbeit ist die Verschlagwortung von Büchern, Artikeln, etc. Diese Arbeit nimmt einige Zeit in Anspruch, da man sich mit den Werken teilweise länger befassen muss, um zu verstehen um was es sich handelt. In ChatGPT kann man Abstracts, Klappentexte oder Beiträge einfügen und die darin beinhaltet Themen sich ausgeben lassen. Dadurch kann man schneller Schlagworte für die verschiedenen Titel vergeben.

  • Kundensupport:

Das Tool kann eingesetzt werden, um beispielsweise Standardmails zu beantworten oder auch auf Beschwerden zu reagieren. Durch eine gute Eingabe muss man das Ergebnis von ChatGPT nur noch einmal durchlesen und ggf. anpassen. ChatGPT tendiert oft zum Übertreiben bei Freundlichkeit, dies kann man durch einen Folge-Prompt wie bspw. „Schreibe den Text sachlicher“ schnell korrigieren.

  • Homepage/Social Media:

Das Ausarbeiten von neuen Texten für die Social Media Kanäle oder die eigene Homepage, kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Das LLM-Modell kann durch eine Prompt-Eingabe, schnell einen passenden Text zu beliebigen Themen generieren. Dadurch kann man sich Zeit sparen und muss ggf. nur ein wenig den Text überarbeiten. So ist zum Beispiel auch die Überschrift dieses Beitrages mittels ChatGPT erstellt.

Man kann über die kostenpflichtige Version von ChatGPT auch Bilder generieren lassen. Leider muss man hier beachten, dass die KI doch etwas klischeehaft verhält. Bei der Bildgeneriung von Bibliothekar:innen wird bspw. immer eine Brille aufgesetzt und trotz eines Folge-Prompts „ohne Brille“ erhält man nur eine andere Form der Brille anstatt ohne.

  • Übersetzungen:

Durch das breite Publikum in Bibliotheken kann man durch ChatGPT auch mögliche Sprachbarrieren überwinden. So kann man jegliche Texte für Websites, E-Mails oder Aushänge schnell über ChatGPT zeitgleich in mehreren Sprachen übersetzen. Man muss nur die deutschsprachige Version eingeben mit einem Vermerk der gewünschten Sprachen. So können auch Mitarbeitende mit Unsicherheiten in der jeweiligen Sprache bspw. E-Mails ohne Probleme verfassen.

Schulungen für die Nutzung von ChatGPT

Ob man nun ChatGPT in den Arbeitsalltag integrieren möchte oder nicht, unausweichlich ist die Einführung von Schulungen in diesem Bereich. In vielen Bibliotheken werden bereits Kurse im Umgang mit ChatGPT angeboten. Ob die Erklärung zum richtigen Prompt schreiben oder kritische Bewertung der Ausgaben des Sprachmodells. Wichtig ist zu verstehen das KI ein wichtiger Bestandteil der Informationskompetenz ist, welche Bibliotheken fördern sollen und müssen. Des Weiteren können Bibliotheken Schulungen bzgl. wissenschaftlichen Schreibens mit ChatGPT anbieten, indem aber auch die Grenzen des LLMs aufgezeigt werden. Beispielsweise hat die UB Leipzig bereits ein Online-Tutorial für die richtige Literaturrecherche mit ChatGPT veröffentlicht. Da vorallem bei Literatur die KI gerne halluziniert.

Zum Schluss sollte man anmerken, dass Bibliotheken an ChatGPT nicht vorbei kommen werden. Es ist wichtig die KI nicht einfach zu ignorieren sondern darauf zu reagieren. Jetzt ist noch ein Zeitpunkt um bei Nutzer:innen einzuhacken, da viele einen ähnlichen Wissensstand im Umgang mit den neuen Tools haben.

Probieren Sie ChatGPT doch einfach einmal selbst aus oder informieren Sie sich hier über mehr Möglichkeiten für Bibliotheken!

https://www.b-u-b.de/nachrichten/digitales/post/wie-chatgpt-bibliotheken-veraendert

https://datasolut.com/was-ist-ein-large-language-model

https://www.ibm.com/de-de/topics/large-language-models

https://www.ionos.de/digitalguide/server/knowhow/large-language-model

https://karrierewelt.golem.de/blogs/karriere-ratgeber/chatbots-im-vergleich-chatgpt-vs-copilot-vs-gemini

https://www.iese.fraunhofer.de/blog/large-language-models-ki-sprachmodelle/

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